Neues von meiner Zisterzienserkloster-Sammlung. Es gibt hier in der Heide zwar nicht viele Klöster des Ordens, aber ein paar wenige eben doch. Und auch die wollen ja besucht sein, und sehenswert sind sie sowieso.
Klöster wie Isenhagen machen die Statistik etwas schwierig, denn hinter dem Namen verbergen sich eigentlich zwei Klöster, von denen eines gleich drei verschiedene Standorte hatte. Der erste davon war zunächst Standort eines Mönchskonventes, danach eines Nonnenkonvents. Technisch gesehen liegt hier also eine m:n-Beziehung zwischen Standorten und Konventen vor.
Ein 1243 gestiftetes Mönchskloster namens Isenhagen brannte 1259 bis auf die Grundmauern nieder. Der Konvent zog daraufhin nach Marienrode bei Hildesheim. An seiner Stelle entstand ab 1265 ein Nonnenkloster. Die Klöster befanden sich im heutigen Alt-Isenhagen, wo sich keine Gebäude erhalten haben, aber der oben abgebildete Gedenkstein steht.
1329 zogen die Nonnen ein paar Kilometer westlich nach Hankensbüttel; auch von dieser Klosteranlage steht nichts mehr (hier ist heute der Gasthof zur Linde). Standortphoto zur Dokumentation für die Sammlung:
Ich bin aber froh, daß die Reiseroute wegen der Zisterzienser nach Hankensbüttel führte, denn sonst hätte ich die wirklich schöne Kirche des Ortes wohl nicht gesehen.
Arno Schmidt, der im nahen Bargfeld lebte (siehe vorangegangenen Beitrag), erwähnt sie und ihre Deckengemälde (die ich nicht gesehen habe, weil die Evangelischen ja immer ihre Kirchen zusperren…) in seinem Roman “KAFF auch Mare Crisium”.
Weil das Kloster in Hankensbüttel direkt an einer wichtigen Heerstraße lag, war es den Nonnen nicht ruhig genug. Daher zogen sie bald weiter an einen dritten, nun endgültigen Standort: Das heutige kleine Dorf Isenhagen mit seiner erhaltenen Klosteranlage. Hier bestand das Kloster, bis im Jahr 1540 die Reformation in der Region eingeführt wurde. Und hier gibt’s dann endlich auch mehr Klösterliches zu sehen.