Cuxhaven

Cuxhaven liegt am westlichen Ende des Elbe-Mündungstrichters, der hier schon gute 15 Kilometer breit ist.

Der ursprüngliche Siedlungskern der heutigen Stadt ist aber nicht der Hafen, sondern Ritzebüttel, heute ein Stadtteil Cuxhavens. Hier steht das Schloß Ritzebüttel, in Teilen noch aus dem 14. Jahrhundert stammend. Es wurde 1397 von den Hamburgern erobert. Seitdem war die Gegend um Ritzebüttel und die wichtige Landmarke der Südseite der Elbmündung hamburgisch. Erst 1937 kam Cuxhaven zu Preußen und daher nach dem Zweiten Weltkrieg an Niedersachsen.

In diesem kleinen Fachwerkhaus in Ritzebüttel ist ein Joachim Ringelnatz gewidmetes Museum untergebracht. Der Dichter (den der Reisehase schon in Wurzen gewürdigt hat) war als Leutnant zur See im Ersten Weltkrieg in Cuxhaven stationiert.

Während Ritzebüttel also auch einen historischen Ortskern besitzt, ist Cuxhaven selbst weitgehend erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden. Der Name leitet sich übrigens von Koog ab, bedeutet also eigentlich Koog-Hafen. In der Hafengegend gibt es kaum ältere Gebäude. Einiges ist immerhin gründerzeitlich.

Obwohl Cuxhaven nicht unbedingt als Fußballstadt bekannt ist, lohnt sich ein Blick ins Stadion: Dort steht nämlich eine recht alte Holztribüne, die ebenso wie das Stadion (offizieller Name: Sportplatz Kampfbahn) in den frühen Nachkriegsjahren (1947-50) errichtet wurde, als der Cuxhavener SV einen ehemaligen Marinesportplatz zu seinem Stadion ausbaute. Heute spielt hier der 1990 gegründete Fusionsverein Rot-Weiß Cuxhaven, aktuell in der Landesliga. Fun fact: Das Stadion hat schon ein Europapokalspiel gesehen. 1977 spielte hier der HSV im Intertoto-Cup gegen Grasshoppers Zürich. Ok, Intertoto-Cup, das ist nicht so richtig seriöser Europapokal. Da hat ja sogar Arminia schon teilnehmen dürfen.

Aber die Hauptattraktion Cuxhavens ist natürlich der Hafen.

Keine Sorge, der Hafen ist nicht verlandet. Die “Hermine”, ein Gaffelschoner von 1904, liegt am Rand des Stadtparks ganz geplant auf dem Trockenen. Der Hafen sieht natürlich aus, wie es sich für einen Hafen gehört:

Hier gibt’s viel zu sehen, zum Beispiel ein Ehrenmal für die Minensucher der Marine. Die waren größtenteils in Cuxhaven stationiert (auch Ringelnatz kommandierte ein Minensuchboot) und hatten nicht gerade einen ungefährlichen Job zu erledigen. Im Hintergrund steht der Hamburger Leuchtturm.

Ganz am Ende der Hafenanlagen, am Elbufer, liegt die “Alte Liebe”, eine Anlegestelle, die schon im 18. Jahrhundert ans Ufer der Unterelbe gelegt wurde. Heute dient sie insbesondere als Aussichtspunkt in Richtung Hafen und auf die Elbe. Wenn ein Schiff vorbeifährt, wird über Lautsprecher live etwas dazu erzählt. Woher, wohin etc. Hier stünde auch mit dem Radarturm ein weiteres Photo-Motiv, aber der ist derzeit komplett eingerüstet. Die Alte Liebe ist hier zu sehen (im Hintergrund, mit dem weißen Geländer).

Davor steht das Semaphor, eine Anlage, die die Windgeschwindigkeit und Windrichtung auf Borkum (B) und Helgoland (H) anzeigt. Früher war die Anlage für die Schiffahrt wesentlich, heute kann sich diese Informationen ja jeder aus dem Internet ziehen.

Von der Alten Liebe sieht man auch hinaus zum Wahrzeichen Cuxhavens: Der Kugelbake (im folgenden Bild in der Mitte im Hintergrund zu sehen). Sie markiert sozusagen die endgültige Elbmündung, das Ende der Binnenelbe.

Etwas näher kommt man der Kugelbake, wie im Einstiegsbild zu sehen, am Badestrand in der Grimmershörn-Bucht etwas westlich der Innenstadt. Die Strandkorb-Reihe nimmt übrigens überhaupt kein Ende mehr; ich nehme an, die geht am Meeresgrund weiter bis Schottland. 😉

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