Die Habsburger herrschten bekanntlich über ein Reich, in dem die Sonne nie unterging. Sie stellten von 1473 bis 1740 sämtliche Könige und Kaiser im Heiligen Römischen Reich und residierten über Jahrhunderte in Wien, aber ihr Stammsitz befindet sich im heutigen Aargau: Hier steht die Burg Habsburg auf einem Bergrücken über dem Aare-Tal.

Die Burg wurde wohl im 11. Jahrhundert errichtet; die Urkundenlage zu den frühen habsburgischen Grafen ist allerdings eher spärlich. Ein gewisser Radbot und ein Werner I. tauchen als Burgherren auf. Die Habsburg wurde zum Mittelpunkt der Stammlande der Habsburger, deren Herrschaftsbereich sich aber bald ostwärts verlagerte, in Richtung Wien, Kärnten und Tirol, und von dort in alle Welt, nach Böhmen zum Beispiel, dann nach Spanien, Portugal und nach Übersee. Während die Habsburger also Territorien sammelten wie andere Leute Briefmarken, ging ihnen ihr Stammsitz schon 1415 endgültig verloren: Eidgenössische Truppen aus Bern eroberten die Region; seitdem war die Habsburg bernisch, und heute weht auf dem Burgturm nicht Rot-Weiß-Rot, sondern das Schweizer Kreuz.

In der Burg ist eine Ausstellung zur Geschichte, die man bei freiem Eintritt besichtigen kann. Inklusive einem Blick in den Innenhof der Hinteren Burg.

Am Boden des Burghofes sind die einst habsburgischen Besitzungen in Form einer Windrose markiert: Sie führen in alle Himmelsrichtungen und zeigen Gegenden in der Nähe (Thurgau) und in der Ferne (Philippinen).

Die Lage auf einem Berg über dem Tal der Aare bringt einen weiten Rundumblick mit sich und bietet somit auch einen guten Eindruck über die Landschaft im zentralen Teil des Aargaus.

