Sagan (Żagań)

Sagan (Żagań) und Sorau (Żary) sind zwei Städte, die nur etwa 15 Kilometer voneinander entfernt liegen, etwa gleich groß sind und deren Namen in beiden Sprachen jeweils mit dem gleichen Buchstaben anfangen. Kein Wunder, wenn ich die bei der Reiseplanung immer verwechselt habe. Ich hab dann beschlossen, sie zur Vermeidung von Verwechslungen in alphabetischer Reihenfolge aufzusuchen. 😉

Einen Unterschied zwischen beiden Städten gab es, aber der ist heute nicht mehr relevant: Sagan gehörte zur preußischen Provinz Niederschlesien, Sorau war brandenburgisch. Heute sind beide in der Woiwodschaft Lebus.

Um Sagan und Sorau hat sich die Landschaft im Vergleich zur niederschlesischen Ebene deutlich gewandelt und erinnert mit ihren weiten Nadelwäldern im flachen oder höchstens leicht hügeligen Land viel mehr an die Lausitz als an das entweder bergige oder in der Ebene von Getreidefeldern geprägte Schlesien. Von Sorau sind es auch bloß etwa 50 Kilometer bis Cottbus, aber fast 200 Kilometer bis Breslau. Aber hier geht’s ja erstmal um Sagan. Das liegt am Bober, der aus Richtung Riesengebirge kommt, weshalb auch hier der Blick auf den Wasserstand aktuell ein etwas besorgter ist. Noch aber ist alles gut.

Sagan wurde im Krieg stark zerstört, ist aber heute wieder schön bunt.

Außerdem steht hier das große Schloß Sagan, das schon zu Zeiten der Volksrepublik restauriert wurde, damals als Kulturhaus diente und heute von einem großen Landschaftsgarten umgeben ist.

In der Nähe stehen weitere repräsentative Bauten wie das Bezirksgericht. In dem Gebäude saß in der Feudalzeit die Verwaltung des Herzogtums Sagan, das es jahrhundertelang auch gab.

Außerdem existieren noch Teile der Stadtbefestigungen.

Der Turm im Bild oben gehört zur Kirche des Augustiner-Chorherrenstiftes, von dem sich neben dem Backsteinbau der Kirche auch die Klostergebäude erhalten haben.

Dieses Motorrad ist ein Denkmal, und zwar für eine Begebenheit aus dem Krieg: Durch einen gegrabenen Tunnel konnten 76 alliierte Kriegsgefangene aus einem deutschen Lager entkommen; ein Happy End gab es jedoch nur für drei von ihnen. Der Rest wurde gefaßt und 50 von ihnen anschließend “auf der Flucht” erschossen. Falls jemandem die Story bekannt vorkommt: Die Geschichte dieser Flucht wurde 1962 von John Sturges in “Gesprengte Ketten” mit Steve McQueen, Charles Bronson und anderen bekannten Schauspielern verfilmt. Zugetragen hat sie sich 1944 im Kriegsgefangenenlager Stalag Luft III, und das lag bei Sagan.

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