Tonnerre

Wer Tim und Struppi im französischen Original liest, hört Kapitän Haddock mit Sicherheit irgendwann fluchen: “Tonnerre de Brest!”

Mit dem Ausdruck war eigentlich der Knall gemeint, den die regelmäßig abgefeuerten Kanonen von Brest verursachten. Tonnerre heißt Donner. Aber so heißt eben auch eine Kleinstadt im Burgund. Das typische Geräusch hier ist aber kein Kanonendonner, sondern ein gleichmäßiges Rauschen. Und das kommt von der Fosse Dionne.

Die Karstquelle trägt den Namen der keltischen Göttin Divona. Sie schüttet als Maximalwert bis zu 3.000 Liter Wasser pro Sekunde aus. Im Durchschnitt sind es etwa 300 Liter. Die Quelle wurde im 18. Jahrhundert mit einer runden Mauer und einem überdachten halbrunden Waschhaus umbaut. Das Wasser kommt aus einem unterirdischen Höhlensystem im Kalkgestein, das erst etwa 350 Meter weit erforscht wurde.

Von der Fosse Dionne kann man zur Kirche Saint-Pierre hinaufsteigen, von wo man einen schönen Blick über die Stadt hat.

Der Kirchturm, den man von hier sieht, gehört zur Kirche Notre-Dame, der Pfarrkirche der Unterstadt.

Sehenswert ist außerdem das große Hôtel-Dieu, ein Hospital, das Ende des 13. Jahrhunderts von Margareta von Burgund gestiftet wurde, der Ehefrau Karls von Anjou. Margareta ist auch hier bestattet, ebenso der Marquis de Louvois, der Kriegsminister Ludwigs XIV.

In der Stadt gibt es den Sommelier Gourmand. Das ist allerdings definitiv kein hübscher Hase. Nein, nein.

Im Umland um Tonnerre liegen einige größere Schlösser, zum Beispiel Tanlay. Das hier ist allerdings nur das Petit-Château. Das eigentliche Renaissance-Wasserschloß, liegt dahinter (bzw. genauer gesagt vom Betrachter aus gesehen links) und fällt dieses Mal dem etwas engen Tagesplan zum Opfer.

Ein weiteres bedeutendes Schloß ist Ancy-le-Franc, eine etwas streng wirkende Vierflügelanlage. Auch hier nur ein Blick von außen durch den Zaun, zum einen aus Zeitgründen, zum anderen, weil der Eintritt stolze 13 Euro beträgt.

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