Wenn ich gefragt werde, warum mich die Zisterzienserklöster so faszinieren, müßte ich eigentlich nur antworten: Fahr nach Fontenay.
Der allererste Haltepunkt auf meiner allerersten Frankreich-Tour war die Klosterkirche von Pontigny (die steht dieses Mal auch noch auf dem Programm, aber auf einer späteren Etappe). In Pontigny wußte ich: Von den Zisterziensern will ich noch mehr sehen. Dann war ich in Fontenay und wußte: Von den Zisterziensern will ich alles sehen. Das hat dann ja auch, was Frankreich angeht, zwischen 2002 und 2013 geklappt. Und es hat sich gelohnt, weil es so viele schöne Klosteranlagen und so viele auch landschaftlich schöne Orte zu sehen gab. Aber Fontenay ist einzigartig. Mein Lieblingsort in Frankreich.
Die Klosterkirche ist grandios. Es ist die älteste erhaltene Zisterzienserkirche, streng nach den Vorgaben Bernhards errichtet. Ein großer, nahezu leerer und schmuckloser Bau.
Der Innenraum ist ebenfalls sehr schlicht. Aber er entfaltet trotzdem oder eher genau deshalb eine beeindruckende Atmosphäre. Die Bestuhlung war sonst nicht in der Kirche, aber es wird ein Konzert vorbereitet, und eine Pianistin testet gerade den Flügel, so daß man auch die hervorragende Akustik der Kirche genießen kann. Und jetzt lasse ich die Bilder sprechen:
Blick in das Seitenschiff:
Der Kreuzgang:
Der Kapitelsaal:
Und die Gartenseite der Klosterkirche mit dem Mönchsflügel. Fontenay hat übrigens die Revolution und die nachfolgenden Wirren nur deshalb überstanden, weil hier eine Papierfabrik eingerichtet wurde. Viele andere Zisterzienserklöster wurden zerstört, und vermutlich wären einige davon heute ähnlich beeindruckende Sehenswürdigkeiten. Fontenay ist seit 1981 UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Schmiede ist ebenfalls ein Bau aus der Zeit um 1200. Hier betrieben die Mönche einen Eisenhammer und erfanden dafür das mit Wasserkraft angetriebene Hammerwerk. Dieser Bau ist das älteste Industriedenkmal Europas.
Auch beim fünften Besuch immer noch begeistert: Reisehase.
