Armagh

Hauptort des County Armagh, einer der “six lost counties”, ist die gleichnamige Stadt, die auf Irisch Ard Mhacha heißt, was “Höhe der Mhacha” bedeutet. Und tatsächlich liegt die Kleinstadt auf bzw. zwischen gleich mehreren Anhöhen.

Im Startbild zu sehen ist die St. Patrick’s Cathedral in Armagh. Hier nochmal in voller Schönheit. Der neugotische Bau wurde 1838 begonnen, aber erst 1873 fertiggestellt, unter anderem, weil die Bauarbeiten schon nach wenigen Jahren wieder zum Erliegen kamen: Als die große Hungersnot ausbrach, waren erst die Fundamente fertig.

Und das hier ist die St. Patrick’s Cathedral in Armagh:

Nein, kein Fehler: Es gibt zwei Kathedralen in Armagh, die beide dem Heiligen Patrick geweiht sind. Einmal von der Church of Ireland (anglikanisch), hier oben drüber zu sehen, und einmal von der Römisch-katholischen Kirche (die beiden Startbilder oben). Die Monokultur beim Kirchenpatron ist nicht ganz zufällig und nicht nur der allgemeinen Bedeutung Patricks für Irland geschuldet: Armagh gilt als “Christian Capital” der Insel, nicht zuletzt, weil Patrick höchstpersönlich hier im Jahr 445 eine Kirche errichten ließ (an deren Stelle heute die anglikanische Kathedrale steht.

Die beiden Kirchen liegen auf gegenüberliegenden Hügeln, wie man hier von einem Aussichtspunkt aus gut sehen kann. Links St. Patrick (angl.), rechts St. Patrick (kath.).

Besonders nett ist der Blick vom Vorplatz der katholischen Kathedrale.

Der Marktplatz der Stadt ist eine große, leicht ansteigende und insgesamt recht leere Fläche. Neben der Town Hall steht ein großes irisches Hochkreuz.

Dieses kleine Mädchen erinnert an eine traurige Episode der Stadtgeschichte: Das schwere Zugunglück vom Juli 1889, bei dem es 81 Tote und fast 300 Verletzte gab. Viele der Opfer waren Schulkinder, die in einem Sonderzug unterwegs waren. Die Namen (mit Altersangabe, soweit bekannt) stehen auf dem Denkmalssockel. Es war das schwerste Zugunglück in der irischen Geschichte.

Fröhlicher geht es in einer der Grünanlagen der Stadt zu, in der man eine Begegnung der dritten Art haben kann:

In Armagh steht nämlich ein bedeutendes und schon 1790 gegründetes Observatorium:

Drumherum ist ein schön gestalteter Park angelegt, der Astropark heißt und in dem nicht nur obiger Astronaut herumsteht, sondern auch weitere Objekte, mit denen zum Beispiel versucht wird, die Größenverhältnisse im Weltraum anschaulich zu machen.

Es gibt auch einen Planetenweg mit einem Modell des Sonnensystems. Hier sitzt der Reisehase auf der Erdkugel (was er ja, wenn man sich’s genau überlegt, eigentlich immer macht) und blickt in Richtung Jupiter. Das Modell ist nicht ganz maßstabsgetreu (Erde zu Jupiter ist gemeint, nicht Erde zu Reisehase), weil bei dieser Entfernung zwischen Erde und Jupiter die Erde nur 0,4mm klein sein dürfte. Aber dann würde man den Mars, der an der nächsten Linie gerade so noch zu erkennen ist, mit bloßem Auge gar nicht mehr sehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*