Bisher war diese Irland-Reise ja keine ausgeprägte Wander-Tour, aber das ändert sich heute. Von Carlingford geht es hinauf zu einem Nebengipfel des Slieve Foy, der zwar nur etwa 350 Meter hoch ist, aber immerhin startet die Wanderung ja am Hafen von Carlingford auf Seehöhe, und so kommen doch ein paar nennenswerte Höhenmeter zusammen: Etwa 450 sind es.
Weitere Rahmendaten: 9,2 km, 2:25h Gehzeit. Photo-Halte nicht mitgerechnet, die ziemlich häufig waren, weil nicht nur der Reisehase ab und zu mal posieren muß…
…sondern auch, weil es ständig schöne Aussichtspunkte gibt, vor allem hinunter nach Carlingford und auf den im vorangegangenen Beitrag beschriebenen Carlingford Louth.
Der Rundweg heißt Barnavave Loop und ist nicht nach einem der Berggipfel benannt, sondern nach einer Senke dazwischen, die laut einer irischen Sage durch das Heer der Königin Maeve in das Gebirge gegraben worden ist. Davon hat die Geländevertiefung ihren Namen: Bearna Mhéabha bedeutet Senke bzw. Bresche der Maeve. Als englische Umschrift findet sich im Netz vor allem Barnavave, aber auch Barnaveve oder Barneveve, was die Internetrecherche etwas erschwert.
Den Weg selbst findet man aber ganz leicht, denn er ist gut markiert. Er führt aus dem Ort heraus recht steil nach oben, zunächst durch Hohlwege zwischen Steinmauern (siehe oben), dann auf offenes, nur noch spärlich bewachsenes Gelände. Im Hintergrund des nächsten Bildes sieht man links den Slieve Foy, mit 589 Metern Höhe der höchste Berg des County Louth und der Cooley Mountains.
Dorthin führt der Weg aber nicht, sondern zu einem Nebengipfel, der auch ein eigenes Gipfelkreuz besitzt.
Von hier und von dem vorgelagerten Felsrücken bietet sich eine grandiose Rundumsicht auf die Cooley Mountains und den Carlingford Louth. Auf der Landspitze in der Bildmitte liegt Greenore mit einem kleinen Hafen, dem Fähranleger und Industrieanlagen:
Der Carlingford Louth bildet die Grenze zwischen den historischen Provinzen Leinster und Ulster und ist daher wie schon erwähnt (noch) die Grenze zwischen der Republik Irland und Nordirland. Im Hintergrund sieht man die Mountains of Mourne (Na Beanna Boirche), wozu mit dem Slieve Donard (849m) auch der höchste Berg Nordirlands gehört.
Den Bergen ist ein sehr bekanntes irisches Lied gewidmet: “The Mountains of Mourne” von Percy French entstand 1896 und erzählt von den Eindrücken eines irischen Emigranten in London.
Um tiefer in die Mountains of Mourne einzusteigen, einer “Area of Outstanding Natural Beauty”, wie das hier im Norden heißt, blieb auf dieser Reise keine Zeit. Und schon hat der Reisehase einen weiteren Grund, baldmöglichst wiederzukommen. 🙂
Der Abstieg geht dann zunächst durch felsiges Terrain und dann durch ein verlassenes Dorf, von dem nur noch Mauerreste stehen.
Weiter unten wächst dann wieder Ginster und färbt die Landschaft gelb.
Kann sich an diesem Blick auf den Carlingford Louth und die Mourne Mountains einfach nicht sattsehen: Reisehase.