Davos

Das ist natürlich ein ganz großer Name: Davos. Hauptort des Zehngerichtebundes und damit einer der wichtigsten Orte der Drei Bünde. Später dann nicht nur Luftkurort, sondern sogenannter “Weltkurort”, Pilgerziel für alle Schwindsüchtigen und bedeutender Wintersportort mit Natureisbahn und einem bekannten Eishockey-Club (HC Davos), der jährlich den Spengler Cup austrägt. Heute außerdem Kongreßort für unter anderem das berühmt-berüchtigte Weltwirtschaftsforum.

Und dennoch: Davos und der Reisehase, das wird irgendwie nicht die große Liebe. Manchmal kann man ja gar nicht sagen, warum einem ein Ort gefällt oder eben nicht. Davos besteht zum überwiegenden Teil aus Hotels, Pensionen und Gaststätten und wirkt daher in weiten Strecken wie viele andere Wintersportorte in den Alpen, La Plagne oder Sölden oder so. Auch wenn natürlich einige Gebäude noch ein gewisses mondänes Flair ausstrahlen.

Die teilweise eher miese Bildqualität ist übrigens der späten Uhrzeit am frühen Abend geschuldet; die Sonne verschwindet hier aktuell gegen halb sechs hinter den Bergen, und dann liegen die meisten Gebäude im Schatten. Wegen der langen Tagesetappe ging das aber nicht anders.

Die Hauptachse durch Davos ist die langgestreckte Promenade, die sich über mehrere Kilometer oberhalb des Landwassers hinzieht und die beiden Ortsteile Davos Dorf und Davos Platz miteinander verbindet.

Ein großer Roman spielt ja in Davos, aber der gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsbüchern: Ich habe mehrere Anläufe genommen, um Thomas Manns “Zauberberg” zu lesen, bin aber nie weit gekommen. Zurück nach Davos, wo sich der Reisehase nicht auf die Spuren von Hans Castorp begibt, sondern stattdessen nette Photo-Motive sucht.

An der Promenade steht auch das Kongreßzentrum, wo jedes Jahr das Weltwirtschaftsforum tagt.

Das Gemeindehaus erinnert an wichtige Daten der Davoser (und Bündner) Geschichte: Die Gründung des Zehngerichtsbundes (der, wie man sieht, das blau-gelbe Kreuz ins Graubündner Wappen einbrachte), den Zusammenschluß zu den Drei Bünden und den Beitritt Graubündens zur Eidgenossenschaft im Jahr 1803.

Die Kirche St. Theodul sieht gar nicht unbedingt so aus, ist aber schon sehr alt; ein Freskenraum im Inneren stammt wohl aus der Zeit um 1350. Deutlich jünger ist der benachbarte Skistürzebrunnen, der den Reisehasen mit der Frage nach dem Warum etwas ratlos zurückläßt.

Überhaupt werde ich auch mit der Kunst im öffentlichen Raum in Davos nicht so richtig warm. Ich mag ja Engel-Skulpturen sehr gern, aber diese hier finde ich seltsam.

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