Puschlav

Das Puschlav, oder Valposchiavo, ist ein etwa 25km langes Gebirgstal im südlichen Graubünden, in dem man schon italienisch spricht. Es verläuft vom Berninapaß südwärts bis nach Tirano kurz hinter der italienischen Grenze und besteht aus nur zwei Gemeinden: Poschiavo und Brusio.

Im Tal leben auf etwa 240 qkm nur etwa 4.500 Menschen. Weite Teile der Region sind allerdings auch Hochgebirge und für Besiedlung nicht wirklich geeignet. Und dann entstand durch einen Bergsturz auch noch der recht große Lago di Poschiavo, der nun einen Teil des Talgrundes einnimmt.

Von der Bernina-Paßhöhe geht es gut 40km lang stetig bergab, zunächst noch ziemlich kurvig, dann ganz bequem am Poschiavino entlang, dem Fluß durch das Tal. Aber im kleinen Ort Prese heißt es Uffbasse!, denn hier hat man die Straße als Autofahrer nicht mehr für sich allein. Ab und zu kommt einem der Bernina-Expreß entgegen.

Etwas weiter südlich, bei Brusio, der zweiten Gemeinde des Puschlav, fährt der Zug über ein Kreisviadukt – ein bekanntes Photo-Motiv im Streckenverlauf der Berninabahn. Allerdings war der Zug gerade kurz vorher hier durchgefahren, und ich wollte nicht auf den nächsten Zug warten. Also: Leeres Viadukt, ohne Zug, was zugegeben nicht ganz so spektakulär ist wie mit.

Brusio, knapp oberhalb der 1.000-Einwohner-Grenze, liegt an einer Engstelle des Puschlav, und genau die Talstufe machte dann auch das Kreisviadukt erforderlich.

Die meisten Touristen, die es hierher verschlägt, sind also wohl Eisenbahn-Fans. Aber der Gang durch den Ort lohnt sich auch, zum Beispiel zur Kirche San Carlo Borromeo mit dem hohen Turm, der das Ortsbild prägt. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert.

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