Maloja

Der Malojapaß verbindet das Engadin, das wir ja unter anderem in St. Moritz und Zuoz schon gesehen haben, mit dem Bergell. Die Paßhöhe, auf 1815 Metern, liegt im kleinen Dorf Maloja.

Hier ein Blick hinüber ins Bergell und auf den Piz Lunghin, an dem sich die Inn-Quelle befindet. Der Inn fließt dann ja durchs Engadin in Richtung Tirol.

Oberhalb von Maloja steht der Torre Belvedere, die Ruine eines privaten Schlosses. Der belgische Graf und Unternehmer Camille de Renesse wollte Maloja ab 1882 zu einem vornehmen Kurort ausbauen und ließ sich hier auch eine private Residenz errichten. 1884 jedoch war er insolvent, auch weil in Italien die Cholera ausgebrochen war und man die nahe Grenze geschlossen hatte. Vom unfertigen Schloßbau blieben nur der Turm und weitere Gebäudefundamente.

In der Nähe des Turmes liegen mehrere Gletschermühlen, spiralförmige Gebilde, die von Schmelzwasser während der Eiszeiten geschaffen wurden und manchmal mit Wasser gefüllt sind.

Sie sind schwer zu photographieren, dienten aber schon immer Künstlern als Inspiration, zum Beispiel Giovanni Segantini, dem wir ja schon in St. Moritz begegnet sind.

Segantinis Wohnhaus und Atelier stehen in Maloja. Das Haus ist noch heute im Besitz der Familie Segantini. Das Nachbargebäude links davon, das Hotel Pöstli, durfte übrigens den Reisehasen beherbergen.

Der Künstler starb 1899 auf dem Schafberg oberhalb von Pontresina und wurde in Maloja auf dem kleinen Kirchhof (der etwa 30 mal 30 Meter groß ist; man braucht da im Gegensatz zum Père Lachaise oder zum Wiener Zentralfriedhof keinen Lageplan, um das Grab zu finden) bestattet.

Auch das Grab seiner Frau ist hier: Bice Segantini hieß eigentlich Luigia, geborene Bugatti. Ein bekannter Name… Und tatsächlich: Ettore Bugatti, der Automobilkonstrukteur, war Luigias Neffe.

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