Lenzerheide (2)

Der Tag in der Lenzerheide ist ein Wandertag. Im Gegensatz zu gestern dürften die Entfernungsmessungen heute einigermaßen stimmen, weil das GPS-Signal hier wohl stabiler ist als in den Schluchten des Balkan… äh… des Hinterrheins. Also, Zahlen bitte: 22,7km in 4:04h. Ca. 500 hm. Start und Ziel waren Parpan:

Hier hat man Jürg Jenatsch ein Denkmal aufgestellt. Er wurde von Conrad Ferdinand Mayer in einem Roman verewigt und gilt als “Retter Graubündens” in den Bündner Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Er war aber auch für mehrere Morde verantwortlich, insbesondere an Katholiken wie dem Heerführer Pompejus Planta, was nicht zu seinen Kernaufgaben gehörte, denn er war eigentlich evangelischer Pfarrer… Jenatsch wurde dann aber General und wichtigster Heerführer der Drei Bünde, gründete einen Geheimbund zur Rettung Graubündens (“Kettenbund”) und trat später – wohl aus taktischen Gründen – zum Katholizismus über. 1639 wurde er bei einem Trinkgelage in Chur ermordet. Ein Lebenslauf also, der ein dankbares Sujet für einen Roman abgibt; den Mayer’schen “Jürg Jenatsch” habe ich aber noch nicht gelesen. Kommt hiermit auf die Leseliste.

Von Parpan führt der Wanderweg auf der östlichen Talseite nach Lenzerheide, am Heidsee vorbei und auf der westlichen Talseite aufwärts. Von hier hat man, sobald man aus dem Wald heraus ist, schöne Ausblicke. Zum Beispiel auf das Parpaner Rothorn (links) und das Lenzerhorn (rechts).

Davor liegen der Heidsee und Lenzerheide. Hinter dem Heidsee sieht man am Waldrand das Ferienzentrum Soleval.

Blick nach Süden über die Lenzerheide. Hinter der ersten Bergkette liegt unten im Tal Tiefencastel. In der Bildmitte verläuft der Julierpaß in Richtung Engadin.

Das hier ist etwas weiter nördlich und schon wieder näher an Parpan, dem Startpunkt der Wanderung: Von der Alp Stätz-Damiez sieht man in Richtung Churwalden und auf die Plessur-Alpen mit Gipfeln wie dem Parpaner Schwarzhorn oder dem Gürgaletsch, die im Bereich zwischen 2300 und 2700 Metern Höhe liegen.

Dann geht’s steil bergab zurück zum Startpunkt. Schöne Tour!

Zur Belohnung gibt’s abends zuerst eine Runde Sauna und dann Bündner Küche: Quarkpizokel.

2 Kommentare zu „Lenzerheide (2)

  1. Den Meyer gibt’s auch mit ay?
    Sorry, aber wir wurden in der Obertertia wochenlang mit „Die Füße im Feuer“ gequält. Da bleibt der Name einfach hängen. Wochenlang, weil jeder das Teil einmal vortragen musste. Spitzenidee.

    1. Einen Mayer mit ay gibt’s bestimmt. Aber der Conrad Ferdinand schreibt sich tatsächlich anders. Hast natürlich recht, ey. Die Füße im Feuer stand bei uns auch auf dem Lehrplan. Wir haben das aber nicht so exzessiv behandelt wie ihr. Zum Glück.

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