Kaunas

Die zweitgrößte Stadt Litauens, Kaunas, ist mit ca. 300.000 Einwohnern etwas mehr als halb so groß wie Vilnius und etwa doppelt so groß wie die Nr. 3 im Land, Klaipeda (zu deutsch Memel).

Von Vilnius nach Kaunas kommt man bequem und günstig (8€ einfache Fahrt) mit dem Zug. Der braucht etwa 80-90 Minuten und hält nur ein paarmal in Kleinstädten wie Lentvaris oder Pravieniškės. Sowie an Stellen, an denen nur ein einzelnes Gebäude zu sehen ist (oder gar keines).

Die Fahrt geht durch ein also dünn besiedeltes flaches Land, durch weite Birkenwälder und vorbei an vereinzelten Gehöften. Der Zug ist modern, und die Fahrt daher sehr angenehm und außerdem auch noch auf die Minute pünktlich. Kennt man als Deutscher ja eher nicht, sowas. Im Baltikum hat sich auf der Schiene offenbar einiges getan, seit ich damals für die 90 Kilometer von Riga nach Cēsis noch stundenlang mit Rollmaterial aus Sowjetzeiten durch die Gegend gejuckelt bin. Das ist aber auch schon fast 20 Jahre her.

In Kaunas weht nicht nur die litauische Fahne, sondern auch eine Flagge mit dem Staatswappen: Einem Ritter zu Pferd, den auch schon das Großherzogtum Litauen als Wappen führte. Zu Sowjetzeiten war dieses Symbol natürlich strengstens verboten.

Der Ritter wird Vytis genannt und steht als Denkmal auch vor der Burg von Kaunas, als Symbol für den Freiheitswillen der Litauer.

Kaunas liegt an zwei der wichtigsten Flüsse Litauens. Da ist zunächst die Nemunas, die man im Deutschen unter dem Namen Memel kennt. Weiter westlich bildet der Fluß die Grenze zwischen Litauen und dem Kaliningrader Gebiet. Hier in Kaunas fließt die Memel südlich am Stadtzentrum vorbei.

Hier ist die Mündung der Neris (rechts) in die Memel (links):

Und hier der Blick zurück, aber ganz sicher nicht im Zorn: Links die Neris, rechts die Memel.

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