Die Inselburg Trakai zählt zu den meistbesuchten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten Litauens außerhalb der Städte Vilnius und Kaunas, zusammen mit dem Berg der Kreuze in Šiauliai (für den auf dieser Tour die Zeit aber leider nicht ausreicht). Für Vilnius-Touristen gehört der Abstecher nach Trakai zum Pflichtprogramm, zumal der Ort nur eine gute halbe Stunde per Zug oder Bus entfernt liegt.
Die Burg ist UNESCO-Weltkulturerbe. Sie liegt auf einer Insel im Galvė-See bzw. am Übergang des Galvė-Sees zu zwei anderen Seen; rund um Trakai liegt eine ganze Seenplatte mit vielen Inseln, Buchten und Halbinseln.
Der Burg nähert man sich sozusagen in Etappen. Einen schönen Blick auf die Anlage hat man schon vom Seeufer am Ortsrand von Trakai, wo sich zahlreiche Restaurants, Souvenirläden und Tourenanbieter angesiedelt haben: Tretboot, Katamaran, Segelboot… man kann hier eigentlich alles mieten, was irgendwie schwimmt. 2 Millionen Touristen pro Jahr wollen versorgt sein.
Von der Halbinsel, auf der Trakai liegt, führt eine erste Fußgängerbrücke (oben im Bild rechts hinter den Segelbooten zu erkennen) zu einer kleinen bewaldeten Insel. Von dort geht’s über eine zweite Brücke zur Burginsel.
Wer sich die Anlage erst von außen anschauen möchte, kann auf einem kurzen Promenadenweg am Seeufer die Burg umrunden. Der Reisehase findet hier mehr als eine Sitzmöglichkeit.
Errichtet wurde die Burg Trakai ursprünglich im 14. Jahrhundert durch Großfürst Kęstutis, dem Sohn von Gediminas (dessen Burg in Vilnius wir ja schon gesehen haben). Trakai war zu dieser Zeit die Residenz der litauischen Großfürsten, also litauische Hauptstadt, bis diese Würde später auf Vilnius übertragen wurde.
So ein bißchen täuscht die Burg ja ein Alter vor, das sie gar nicht hat, denn Teile der Anlage wurden erst im 20. Jahrhundert rekonstruiert. Hier sieht man die äußere Festungsmauer mit dem Torhaus. Dahinter erhebt sich die eigentliche Burg.
Durchs Torhaus kommt man in den Innenhof (ab hier kostet’s Eintritt). Zwischen der Vorburg und der eigentlichen Burg mit dem Burgturm und dem Palas liegt ein Graben, der früher Wasser führte. Über den Graben führen zwei Brücken. Die eigentliche Burg war somit nochmal besonders geschützt.
Aber eigentlich bot die Insellage ja schon genügend Schutz vor Angriffen.
Gefällt es hier sehr gut, auch weil er wieder mal mit bestem Wetter belohnt wurde: Reisehase oder Kelionių kiškis (vielleicht ist das korrekt… qui sait…).