Das Kloster Chorin gehört zu den Hauptsehenswürdigkeiten Brandenburgs. Das liegt nicht zuletzt an der großartigen Kirche und natürlich daran, daß die Zisterzienser in bezug auf Architektur einfach unschlagbar waren.
So macht der gesamte erhaltene Teil der mittelalterlichen Klosteranlage aus allen Blickrichtungen “bella figura”. Zum Beispiel der Innenhof mit dem Langhaus der Kirche und den beiden erhaltenen Kreuzgangflügeln, der Chorbereich oder bei der Ansicht von der Nordseite:
Chorin wurde 1258 von den Markgrafen von Brandenburg gestiftet und sollte auch als Grablege und zur Sicherung der Grenzen der Mark dienen.
Das Kloster wurde in der Reformation aufgehoben und verfiel anschließend. Daß es heute überhaupt noch existiert (und nicht nur ein Steinhaufen übrig ist wie z.B. in Stolpe oder am Chorin-Vorgängerstandort Mariensee), ist Karl Friedrich Schinkel zu verdanken, der sich ab 1817 um die Sicherung der Ruine kümmerte, Teile der Anlage restaurieren ließ und das Ganze zu einem Ensemble im Geiste der gerade stark in Mode gekommenen Romantik umformte. Gleichzeitig lieferte Chorin ihm die Vorlage für die Neugotik als “neuen” Baustil vor allem in Preußen. Manche Stellen in Chorin sind daher wohl mehr Schinkel als Zisterzienser. Aber egal, denn wenn man bedenkt, daß die Gebäude um das Jahr 1800 noch als Viehstall dienten, kann man nur froh sein.
Die Kirche ist aber zweifellos zisterziensisch und wirklich beeindruckend. Ab 1273 errichtet, gehört sie zu den bedeutendsten gotischen Bauwerken in Norddeutschland. Heute wird sie häufig für Konzerte genutzt.
Übertroffen wird sie, finde ich, unter den deutschen Zisterzienserkirchen nur von Doberan. Und Ebrach, Maulbronn und Altenberg kommen dem noch nahe.
Auch zwei Flügel des Kreuzganges haben sich erhalten.
Und einige (wenige) Räume der ursprünglichen Klosteranlage, vor allem im Westflügel.