Der Ring of Kerry gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten Irlands. Die auf voller Länge etwa 180 Kilometer lange Rundstraße führt um die Halbinsel Iveragh herum.
Start und Ziel ist Killarney, von hier geht es über Killorglin, Cahersiveen und An Coireán nach Kenmare. In der Hauptsaison ist der Ring wohl sehr stark frequentiert; es gibt dann zwei konkurrierende Weltanschauungen, in welche Richtung man den Ring befahren sollte. Jetzt im April ist das eigentlich völlig wurscht, denn es ist noch nicht allzu viel los. Ich entscheide mich für die Route gegen den Uhrzeigersinn. Das ist die, in die auch die Busse fahren (die nur in diese eine Richtung fahren dürfen). Das hat – zu Stoßzeiten – den Nachteil, daß man öfters mal hinter einem Bus festhängt. Es hat aber den Vorteil, daß einem die Busse auf den teils ziemlich engen Straßen nie entgegenkommen, was an manchen Stellen definitiv kein Spaß sein dürfte. Lange muß man aber sowieso nicht hinter einem Bus herfahren; es gibt ja ständig Aussichtspunkte und Haltepunkte an all den vielen Sehenswürdigkeiten.
Nach einer längeren Fahrt entlang der Nordküste der Halbinsel kommt man nach Cahersiveen. Der Ort, bzw. der kleine Weiler Carhen in der Nähe, ist Geburtsort von Daniel O’Connell, der uns in Limerick schon begegnet ist. Dem “Befreier”, der sich vor allem um die Rechte der irischen Katholiken verdient gemacht hat. Die große Daniel O’Connell Church des Ortes ist die einzige Kirche Irlands, die einer weltlichen Persönlichkeit geweiht ist.
Hugh O’Flaherty, den ich im Beitrag zu Killarney schon erwähnt hatte, starb 1963 in Cahersiveen. Er ist auf dem Friedhof an der Kirche bestattet. Und ja, die Bezeichnung “Pimpernel of the Vatican” klingt für deutsche Ohren ziemlich schräg.
Andere Wandgemälde in Cahersiveen sind deutlich weltlicher ausgerichtet. Gaelic Football (und speziell das Team von Kerry GAA) dominiert auch hier.
Der Ring of Kerry ist außerdem Teil des Wild Atlantic Way.
Vom Aussichtspunkt Coomanaspic (Cúm an Easpaig) hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Westküste der Halbinsel und auf die schmale Straße, die sich mit kräftiger Steigung den Berghang hinaufzieht. Wie am Connor Pass wollen auch hier die Ausweichstellen mit Bedacht genutzt sein.
Ansonsten ist das hier natürlich Irland wie aus dem Bilderbuch. Kein Wunder, bei solchem Bilderbuchwetter.
Es gibt zahlreiche Meeresbuchten mit kleinen Felseninseln, wie hier die St. Finian’s Bay. Im Hintergrund ragt der markante Felsen von Skellig Michael auf. Dazu später mehr.
Hier noch ein Blick auf die St. Finian’s Bay von etwas weiter oberhalb, mit der unbewohnten Felseninsel Puffin Island, die vor der Küste liegt.