Killarney

Von Limerick geht’s mit dem Bus zurück nach Kerry Airport, wo ich den Mietwagen abhole. Dann fahre ich weiter nach Killarney (Cill Airne). Auf der falschen Straßenseite. Die ersten 20 Kilometer sind aber ganz problemlos. Killarneys Stadtzentrum erobere ich mir trotzdem lieber zu Fuß. Vom schönen B&B am Stadtrand ist es auch nicht allzu weit zu gehen.

Die Stadt ist Zentrum des ältesten Nationalparks Irlands und Ausgangspunkt für viele Touren, zum Beispiel über den Ring of Kerry oder zu den Halbinseln Dingle und Beara. Ich komme darauf noch zurück. Jetzt steht erstmal ein Rundgang durch Killarney auf dem Programm.

Die Stadt ist nicht riesig, aber sehr geschäftig, mit zahlreichen Läden, Restaurants und Pubs an den Hauptstraßen.

Und die beiden kämpfenden Hirsche erinnern daran, daß es im Killarney National Park die einzige wildlebende Herde (nennt man das bei Hirschen so? Rudel? keine Ahnung…), also: die einzigen freilebenden Rothirsche in Irland gibt.

Es ist weit verbreitet, verdienten Persönlichkeiten eine Bronzestatue zu widmen. Damit ehrt man zum Beispiel Literaten oder Musiker, wovon Irland ja schließlich eine ganze Menge zu bieten hat, aber auch Sportler. Oder Hugh O’Flaherty, einen Priester, der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in Italien eine Hilfsorganisation aufbaute und damit etwa 6.500 Juden und desertierte Soldaten rettete.

Dies ist der Eingang des 1936 eröffneten Fitzgerald Stadium. Ein Fußballstadion, aber nicht für den “normalen” Fußball, der, wie schon erwähnt, in Irland vor allem auf Vereinsebene nur ein Nischendasein fristet, sondern für Gaelic Football. Die Teams vertreten hier nicht eine Stadt, sondern ein County, in Killarney also den County Kerry. Das Team aus Kerry ist mit 38 Siegen im All-Ireland Championship mit großem Vorsprung Rekordmeister. Die Bedeutung des Gaelic Football kann man daran ablesen, wie häufig man die grün-gelben Farben von Kerry GAA im Straßenbild sehen kann. Oder an der Größe des Stadions, denn das Fitzgerald Stadium hat 38.000 Plätze. Killarney hat 14.000 Einwohner. In den Celtic Park, den Fußballplatz des Celtic FC, passen gerade mal etwa 2.000 Zuschauer.

Killarney House steht am Rand der Innenstadt. Der Adelssitz ist sehr schlicht, weil er in seiner heutigen Form erst nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurde, nachdem der historistische Vorgängerbau 1913 niedergebrannt war.

Beeindruckender sind die weitläufigen Gartenanlagen, die sich weit, fast bis zum See, hinziehen.

Den Hintergrund bilden die Berge der Iveragh-Halbinsel, die über 1000 Meter hoch sind. Bei diesem bedeckten Himmel sieht man sie leider nicht so gut; ich hoffe, das Wetter erlaubt in den nächsten Tagen noch schönere Sichten.

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