Lièpvre

Nach Lièpvre hat es mich zugegebenermaßen hauptsächlich wegen des Ortsnamens verschlagen. Der nämlich läßt Reisehasen aufhorchen.

Lièvre (ohne p) ist das französische Wort für Hase, genauer für Feldhase oder allgemein für die echten Hasen. Lapin ist hingegen eigentlich das Kaninchen, aber so wie im Deutschen alles, was einigermaßen nach Hase aussieht, als Hase bezeichnet wird, sagt man im Französischen im Zweifel immer Lapin, egal ob Kaninchen oder Hase. Das Wort Lièvre kommt aus dem Lateinischen (lepus = Hase), das Wort Lapin eventuell auch, aber da ist man sich da in der Wissenschaft nicht ganz einig. Der Ortsname Lièpvre, mit p, kommt dem Feldhasen also sehr nahe, dürfte aber nur eine Analogiebildung aus dem ursprünglichen Ortsnamen Leberau (Leporus) sein. Nix mit Hase also, jedenfalls nicht direkt. Schade. Aber anschauen will ich mir den Fast-Hasenort trotzdem. Die kleine Gemeinde im Val d’Argent (zwischen Sélestat und Sainte-Marie-aux-Mines) bietet zwar keine herausragenden Sehenswürdigkeiten, aber doch ein paar hübsche ältere Häuser.

Um einen schönen Lièvre zu treffen, muß man in den Nachbarort Sainte-Marie-aux-Mines: Dort sitzt einer in voller Pracht und bemerkenswerter Größe vor dem Rathaus.

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