Szentgotthárd, oder Sankt Gotthard, liegt in Ungarn unmittelbar an der österreichischen Grenze. Hier stiftete der ungarische König Bela III. 1183 ein Kloster. Die Zisterziensermönche kamen aus Trois-Fontaines in der Champagne.
Wie man sieht, beginnt der Tag wieder mit Nebel, der sich aber erneut im Lauf des Vormittags verzieht. Auf dem Weg nach Szentgotthárd ist er aber noch ziemlich dicht, zum Beispiel in Heiligenkreuz, dem Grenzübergang auf österreichischer Seite. Den Hinweis auf den vollständigen Ortsnamen sieht man trotzdem am Gebäude der Marktgemeinde: “i. L.” steht für “im Lafnitztal”.
Die Lafnitz ist 114 Kilometer lang und seit langem Grenzfluß zwischen Österreich und Ungarn. Sie mündet in Szentgotthárd in die Raab.
Die heutige Klosterkirche von Szentgotthárd stammt aus dem 18. Jahrhundert. Da war das Kloster wiedergegründet worden (dieses Mal von Heiligenkreuz im Wienerwald aus). Das originale Kloster hatte man 1532 aufgehoben; die Gebäude wurden 1605 von einem etwas übereifrigen Hauptmann bei einer Belagerung gesprengt. Blick ins farbenprächtige Innere der barocken Kirche:
Direkt nebenan steht die sogenannte Kornspeicherkirche, aus den Trümmern der alten Abtei errichtet. Sie wurde mit dem Bau der Barockkirche überflüssig, diente danach als Getreidespeicher (daher der Name) und wurde 1988 zum Theater umgebaut. Dann geschieht ein kleines Wunder: Ich kann mir ein ungarisches Wort herleiten: Színhás = Szenen-Haus = Theater.