Eigentlich gehört Brienz inhaltlich gar nicht zu dieser Tour durch die Urkantone der Zentralschweiz, sondern in eine Reise durchs Berner Oberland. Die wird – vermutlich zusammen mit dem Wallis – zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden; sie steht momentan als Tour de Suisse Nr. 4 in der langfristigen Planung des Reisehasen. Aber von Meiringen ist der Weg nach Brienz nicht weit, und so macht der Reisehase den kleinen Abstecher.
Trotz des Wetters übrigens, denn der Regenschauer hängt schon bedrohlich über dem Brienzer See.
Brienz liegt am nordöstlichen Ende des Sees und am Fuß des Brienzer Rothorns (2350m) auf einem durch Ablagerungen von Gebirgsbächen gebildeten Schuttkegel. Lawinen und Überschwemmungen durch die Bäche führten immer wieder zu schweren Zerstörungen im Ort, zuletzt im Sommer 2005. So schlimm wird es heute aber trotz der dunklen Wolken nicht. Und auch die Linienschiffe fahren ja noch.
Der Ortskern entlang der Hauptstraße besteht zu großen Teilen aus Holzhäusern. Durch das Licht wirkt der Ort deutlich düsterer als er in Wirklichkeit ist.
Am Seeufer entlang führt eine hübsche Promenade.
Die Hauptattraktion des Ortes ist wohl die Brienz-Rothorn-Bahn, eine Zahnradbahn, die auf einer Strecke von etwa sieben Kilometern auf das Brienzer Rothorn hinauffährt: Von der Talstation (566m) zur Bergstation Rothorn-Kulm (2244m) sind es fast 1700 Höhenmeter, also noch mehr als bei der Vitznau-Rigi-Bahn. Die Bahn startet aber erst im Mai in die Fahrsaison und fährt erst ab Juni bis ganz nach oben. Heute herrscht noch kein Fahrbetrieb. So kann sich der Reisehase ganz elegant um die Entscheidung herumdrücken, ob er bereit wäre, den Fahrpreis von 94 Franken (ca. 90 Euro) für eine reguläre Fahrkarte (bis Bergstation, Hin und Retour) zu zahlen. Bei dem heutigen Wetter wäre das aber sowieso rausgeworfenes Geld.
Stattdessen nochmal ein Blick auf den Brienzer See, wo man sogar (in der rechten Bildhälfte) sehen kann, wie die Regenfront näherkommt.
Also noch schnell ein Bild machen und dann ab ins Auto, ehe das Fell naß wird. 🙂