Auch Altenburg ist eine alte Residenzstadt. Es gibt hier in der Region sehr viele davon; die thüringische Kleinstaaterei war berüchtigt. Ich habe ja letztens, bei der Vorstellung des Thüringen-Bandes, zu dem Thema bereits Jean Paul zitiert.
Altenburg liegt sehr nett auf Hügeln oberhalb eines kleinen Sees. Der Große Teich, so der Name, ist künstlich: Er wurde im 12. Jahrhundert aufgestaut und 1761-71 neu gestaltet, inclusive einer künstlichen Insel, die heute den Inselzoo beherbergt.
Der Große Teich bietet von überall schöne Blicke auf die Silhouette der Stadt.
Bekannt ist Altenburg als Skatstadt: Hier wurde das Spiel 1810 erfunden. Und die Hüter über das Regelwerk sitzen noch immer hier. Altenburg ist daher auch bekannt für die Spielkartenherstellung: ASS steht für Altenburg-Stralsunder Spielkarten – man kennt die Marke, wenn man mal ein Autoquartett hatte, oder ein Schwarzer-Peter-Kartenspiel mit den berühmten Tierzeichnungen von Otto Pech. Natürlich hat die Stadt auch einen Skatbrunnen, den ich mir aber irgendwie prägnanter vorgestellt hatte).
Altenburg wird überragt vom Residenzschloß der Herzöge von Sachsen-Altenburg.
Die Größe der Anlage verdeutlicht auch, daß Sachsen-Altenburg innerhalb des Heiligen Römischen Reiches zu den eher bedeutenden Fürstentümern gehörte.
Neben dem Residenzschloß gibt es auch mehrere große Kirchen. An der Bartholomäuskirche wirkte der Humanist und Reformator Georg Spalatin, den die Rechtschreibprüfung nicht kennt und daher Georg Solarium vorschlägt. Zum Glück brauche ich solche Tool-Unterstützung nicht…
Schön sind auch die Roten Spitzen, die Türme eines Augustiner-Chorherrenstiftes aus dem 12. Jahrhundert:
Und weil auch das lebhafte Stadtzentrum um den langgestreckten großen Marktplatz sehr hübsch ist, macht die Stadt insgesamt einen sehr sehenswerten Eindruck.
Und noch etwas ist sehr schön: Abends im Hotel, direkt am Ufer des Großen Teiches gelegen, sehr fein zu Abend essen. Endlich wieder!