Von Schwerin braucht man nur eine halbe Stunde mit dem Zug bis Wismar, die alte Hafen- und Hansestadt, die zwar nicht direkt am offenen Meer liegt, aber an einer weit in das Land hineinragenden Ostseebucht.
Die Geschichte als Mitglied der Hanse sieht man Wismar an; dazu tragen nicht nur die vielen alten Bürgerhäuser und der große Marktplatz bei, sondern vor allem die großen Kirchen in für den Ostseeraum so typischer Backsteingotik.
Von der Marienkirche allerdings steht nur noch der Turm. Der Rest wurde im Krieg schwer beschädigt und in den 60er Jahren von den SED-Barbaren abgerissen. Der Turm blieb nur deshalb stehen, weil er der Schiffahrt als Orientierungszeichen diente.
Noch 1951 durfte zumindest ein Ersatzbau entstehen: Die neue, sehr dezente Marienkirche wird im Schatten des Turmes gerne übersehen. Der Entwurf stammt von Otto Bartning, der nach dem Krieg zahlreiche dieser Notkirchen plante und der uns zuletzt in Karlsruhe, seiner Geburtsstadt, begegnet ist, wo seine (deutlich größere) Friedenskirche steht.
Die Georgskirche steht nicht weit von der Ruine der Marienkirche entfernt; der leere Innenraum bietet einen großartigen Eindruck.
Blick in die Gewölbe.
Man kann mit einem Aufzug zu einer Aussichtsplattform in 35 Metern Höhe hinauffahren und hat dann eine schöne Sicht auf Teile der Wismarer Altstadt und auf das Hafengebiet mit der neuen großen Werfthalle, in der Kreuzfahrtschiffe gebaut werden.
Ebenfalls zu sehen: Die dritte große Kirche der Stadt, die Nikolaikirche.
Sie ist auch im Einstiegsbild zu diesem Beitrag zu sehen. Im Inneren: Der größte (und vermutlich vergoldetste) Hochaltar des Ostseeraumes.
Wismar hat aber natürlich nicht nur Kirchen in Backsteingotik zu bieten. Alles weitere beschreibe ich dann gleich in Teil 2.