Wismar (2)

Zentraler Platz Wismars ist der große Marktplatz, mit knapp 100×100 Metern einer der größten Stadtplätze Norddeutschlands.

Hier stehen einige alte Häuser wie z.B. das gotische Haus “Alter Schwede” mit dem schönen Staffelgiebel.

Wahrzeichen der Stadt ist die Wasserkunst aus dem 17. Jahrhundert, eine Brunnenanlage, die insbesondere die zahlreichen Brauereien der Stadt mit frischem Wasser versorgte.

Hier sitzen, als Wasserspender, die Nixe und der Nix (ja, die heißen so, das steht da so auf der Erläuterungstafel).

Ein paar Schritte entfernt: Karstadt.

Was nun zugegebenermaßen vielleicht nicht unbedingt eine Erwähnung wert wäre. Aber dieser Karstadt ist etwas besonderes: Hier in Wismar gründete nämlich Rudolph Karstadt im Jahr 1881 ein Warenhaus, genauer gesagt ein “Tuch-, Manufactur- und Confectionsgeschäft” – es wurde zum Stammhaus des Konzerns.

Eigentlich ist es ja kein Wunder, daß der Stammsitz eines großen Handelshauses in einer alten Handelsstadt steht.

Wie man übrigens sieht, ist am Nachmittag sogar die Sonne herausgekommen. Eigentlich paßt das trüb-graue Wetter am Vormittag aber viel besser zur Stadt. Oder ich müßte eigentlich Schwarzweiß-Bilder machen, damit die Atmosphäre etwas bedrohlicher wird.

Denn manche Ecke der Stadt kommt dem Einen oder Anderen vielleicht bekannt vor… Die hier zum Beispiel (auch wenn sie gerade Baustelle ist)?

Oder das Tor hier?

In Wismar, das zur fraglichen Zeit kurzfristig “Wisborg” hieß, lebten nämlich Thomas Hutter, Mitarbeiter des Maklers Knock, und seine Frau Ellen. Na? Klingelt’s? Wehe, wenn nicht!

Hier in Wismar drehte nämlich Friedrich Wilhelm Murnau (übrigens ein geborener Bielefelder!) 1921 “Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens”, einen Stummfilmklassiker, der als erster Horrorfilm der Geschichte gilt und noch heute unbedingt sehenswert ist. Habt Ihr ja bestimmt alle schon gesehen, am besten im Kino mit Livemusik. Ein Erlebnis. Wie heißt das so schön? Sowas wird heute gar nicht mehr produziert! (Ok, zugegeben, mit der Stummfilmproduktion ist heutzutage eh nicht mehr viel los… ?). Ein Meisterwerk bleibt der “Nosferatu” dennoch.

Durch das Wassertor oben betritt der Graf Orlok die Stadt Wisborg, nachdem er mit dem Schiff “Empusa” angekommen ist. Ebenfalls an Bord: Die Pest…

(Das Bild ist aber vom Deck der “Wissemara”, die hier ganz friedlich vor Anker liegt; es ist der Nachbau einer Kogge)

Dank Ellen Hutter ging aber schließlich doch noch alles gut aus, und so kann man heute ohne Angst vor Vampiren oder der Pest durch die Stadt flanieren. Zum Beispiel am Alten Hafen.

Oder man schlendert einfach nur über die vielen kopfsteingepflasterten Straßen und Gassen der wirklich hübschen Altstadt.

Aber möglichst, ohne sich einen Bänderriß oder einen Knöchelbruch zuzuziehen, denn das Terrain ist arg uneben.

Es gibt in Wismar außerdem einiges für meine Fachwerk-Sammlung.

Und dann noch was für die Freunde schöner alter Stadien (auch wenn ich weiß, daß die Fangemeinde unter den Lesern nicht sehr groß ist…): Das Kurt-Bürger-Stadion, in dem der FC Anker Wismar spielt, ist eine richtig schöne Anlage aus den 50er Jahren.

Klassiker!

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