Es gibt zwar auch ein Forbach im Schwarzwald, aber das Forbach, um das es hier gehen soll, befindet sich im lothringischen Steinkohlengebiet direkt an der saarländischen Grenze. Die Innenstadt Forbachs, das mit seinen knapp 22.000 Einwohnern das Zentrum des französischen Teils des Saarkohlengebietes darstellt, liegt am Fuß eines bewaldeten Berges mit der Ruine des Château du Schlossberg.
Burg Schlossberg übrigens als Eigenname mit Doppel-s, denn das Französische kennt ja kein ß. Die Schreibung ist also nicht der Rechtschreib-Deform geschuldet. Nicht daß hier jemand denkt, ich würde meinen Prinzipien untreu werden.
Das Château du Schlossberg, im 12. Jahrhundert von den Grafen von Werd an der wichtigen Handelsstraße von Metz nach Worms erbaut, war seit der Zerstörung im Jahr 1634 Ruine. Als Lothringen nach 1871 Teil des deutschen Kaiserreiches geworden war, erwarb der Industrielle Gustav Jacob Adt den gesamten Berg und damit auch die Reste der Burg. Adt, mit einer Pappmachéfabrik im saarländischen Ensheim zu Reichtum gekommen, ließ sich am Schloßberg einen Gutshof im neogotischen Stil erbauen und erwirkte 1891 auch eine Rekonstruktion des Burgturms. Dafür nutzte man zwar die Fundamente des alten (runden) Turmes; der neue (achteckige) Turm war aber eine freie Erfindung im zeittypischen Geschmack des Kaiserreiches. In den Sommermonaten kann man hinaufsteigen.
Rund um das Burgplateau sind noch zahlreiche Mauerreste zu sehen.
Eine Bronzetafel erinnert (in deutscher Sprache) an die Restaurierungsmaßnahmen während der Kaiserzeit und an die früheren, häufig wechselnden Burgbesitzer, darunter die Herren von Sierck und die Grafen zu Leiningen.
Um die Burg liegt der hübsche Schloßpark.
Ebenfalls in unmittelbarer Nähe findet man übrigens auch das Stadion der Stadt, das Stade du Schlossberg, ein großes Mehrzweckstadion, das schon 1923 eröffnet wurde. US Forbach spielte von 1957 bis 1966 hier in der zweiten französischen Liga.
Lapin du Schlossberg: