Der Kreis Nordfriesland bildet die Nordwestecke des schleswig-holsteinischen Festlandes.
Das Hinterland der nordfriesischen Küste ist landwirtschaftlich geprägt und, wie man sieht, ziemlich flach, von niedrigen Geesthügeln und kleinen Warften einmal abgesehen.
Zu den traditionellen Hausformen der Region zählen reetgedeckte Gehöfte…
… und Geesthardenhäuser wie dieses schöne Exemplar in Bordelum-Sterdebüll.
Wohnteil und Stallteil sind bei diesen Häusern unter einem Dach untergebracht (wie beim guten alten Lothringer Bauernhaus im Saarland), wobei der Wohnbereich im Osten liegt: Auf der windabgewandten Seite, weshalb er leichter beheizt werden konnte.
Ein regionales Zentrum ist Niebüll, mit relativ moderner Innenstadt, in der gerade Markttag ist.
In Süderlügum steht eine für die Gegend charakteristische Dorfkirche aus mehreren Bauepochen. Der Ort gehörte im Mittelalter zum Besitz des Klosters Lügum, einem Zisterzienserkloster (deshalb erwähne ich’s ?) im heutigen Dänemark.
Und dann sagt der Saarländer: Oh Leck.
Okay, bei dem Ortsnamen läuft nun der Wortspiel-Generator womöglich auf Hochtouren. Ich sehe mir aber nicht nur das Ortschild an, sondern auch das Lecker Zentrum.
Schön ist die evangelische Kirche, vor allem das Innere mit einer bemalten Seitenempore, die sich durch das gesamte Kirchenschiff zieht.
Der MTV Leck (bzw. die Spielgemeinschaft Leck-Achtrup-Ladelund) spielt im großen Nordfrieslandstadion. Und nachdem Leck gegen den Marner TV schon mit 3:0 führt, kommt der Gegner kurz vor Schluß noch auf 3:2 heran, und endlich kann ich’s sagen: Oh Leck!
Bei Stollberg steht ein Sendeturm, der in etwa 25 Metern Höhe eine Aussichtsterrasse hat (113 Stufen); der Turm ist als Hallig-Blick ausgeschildert, aber leider ist es inzwischen fast nur noch ein Windrad-Blick; die Halligen sind dazwischen nur noch zu erahnen.
Den Plural von Hallig habe ich nach dem gestrigen Kooge-Köge-Fauxpas sicherheitshalber gerade nochmal nachgeschlagen. Über “Hällige” (was ja eine korrekte Analogiebildung zu Köge wäre) hätte ich mich nämlich auch nicht mehr gewundert…