Pforta

Mitteldeutschland ist eine Gegend mit zahlreichen Klosterstandorten, denn die Zisterzienser waren wesentliche Akteure in der Besiedlung der ostelbischen Gebiete. Heute habe ich Kapellendorf, Eckartsberga-Marienthal, Klosterhäseler und Langendorf abhaken können. Und immer, wenn dieses Zeichen auftaucht, kann man sicher sein: Es wird schön werden. 

Dieses Exemplar findet sich in Pforta. Das Kloster bei Naumburg gehörte zu den wichtigsten Klöstern der Region. Es gründete fünf Tochterklöster, eines davon war Dünamünde (Daugavgrīva) bei Riga. Pforta wurde schon 1540 aufgelöst: Die Gegend wurde in der Reformationszeit sehr schnell protestantisch; Luther war nicht weit. 

Pforta wurde in eine sächsische Fürstenschule umgewandelt, später in ein Internat, und erhielt den Namen Schulpforta. Zu den Schülern gehörte  auch Friedrich Nietzsche. Ein Internat ist Pforta noch immer, mit Schwerpunkten auf Sprachen und Kulturwissenschaften.

Herausragend ist die gotische Klosterkirche aus dem 14. Jh., eine im Inneren echte klassische Zisterzienserkirche. Wenn man hier im Mittelschiff steht und den großartigen Raumeindruck genießt, kann man meine Faszination für diese Klosterbauten der Zisterzienser vielleicht nachvollziehen.

Mit ihrem Westturm und den Verzierungen verstößt die Kirche allerdings gegen den Bauprinzipien des Ordens. Es sei ihr gestattet.

Direkt anschließend liegt der Kreuzgang, allerdings nicht mehr original mittelalterlich.

Auf dem Klosterareal gibt es noch weitere Bauten aus den unterschiedlichsten Stilepochen und Zeiten. Der Bau links im Bild stammt noch aus der Klosterzeit; die ursprüngliche Funktion ist nicht bekannt. Später jedenfalls diente er als Schweinestall.

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