Transrapid

Eine Sehenswürdigkeit aus dem Emsland verdient es noch, erwähnt zu werden. Sie gehört in die Rubrik “Lost Places”.

Die Magnetschwebebahn war die Idee des Ingenieurs und Erfinders Hermann Kemper und eigentlich ein geniales Konzept. Auf der ab den 70er Jahren errichteten Teststrecke im Emsland erreichten die Transrapid genannten Züge Geschwindigkeiten von über 500 km/h und waren dem Konkurrenzprodukt ICE in vielen Aspekten deutlich überlegen (in anderen Aspekten aber natürlich auch unterlegen, keine Frage).

Da die Züge bei der Fahrt die Trasse nicht berührten, gab es z.B. quasi keinen Verschleiß des Materials. Die Beschleunigung war gigantisch, und das bei sehr ruhiger Fahrt. Der Bau der Trasse war allerdings ziemlich teuer.

Ich find’s trotzdem schade, daß das Konzept nicht weiterverfolgt wurde. Alternative Konzepte sollten bessere Chancen haben. 

Seit einem schweren Unfall mit zahlreichen Toten und nach negativen Wirtschaftlichkeitsgutachten ist die Anlage leider stillgelegt, die Bahnen abgebaut und die Besucherzentren geschlossen. Nur die gut 30 Kilometer lange Trasse steht noch, und eigentlich könnte man die Strecke auch viel mehr touristisch nutzen. Zumindest ist es nicht unbedingt verständlich, daß hier gar nichts mehr los ist und nicht wenigstens eine Ausstellung geöffnet ist, die an dieses bemerkenswerte Projekt erinnert.

In Frankreich gibt es bei Orléans etwas ganz ähnliches, die Aérotrain-Trasse; der Zug dort war aber keine Magnetschwebebahn, sondern ein Luftkissenzug. Auch dort gammelt die Trasse ungenutzt vor sich hin.

An der Südschleife in Lathen steht noch ein Fahrzeugteil des Transrapid, in allerdings ziemlich beklagenswertem Zustand.

Die Fahrstrecke scheint hier aber noch in gutem Zustand zu sein.

Das gilt auch für den Mittelteil der Trasse, auf dem die höchsten Geschwindigkeiten erzielt werden konnten. Ein Aussichtshügel ist inzwischen völlig zugewachsen.

An der Nordschleife bei Dörpen steht das ehemalige Besucherzentrum. Auch dieses ist geschlossen.

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