Düsseldorf

Im Frühjahr hatte ich ja mit Schwerin die kleinste der deutschen Länderhauptstädte besucht. Heute ist Düsseldorf an de Reihe, nach Einwohnern mehr als sechsmal so groß.

Man hat mir dezent befohlen, nur Gutes zu schreiben. ?

Los geht’s am Rheinufer. Dort ist die Stadt tatsächlich sehr hübsch: Eine wirklich laaaange Promenade, für die man eine gewisse Zeit braucht, wenn man sie von der Tonhalle im Norden bis zum Medienhafen im Süden abläuft. (Klar, mit e-Roller ginge es theoretisch etwas schneller, solange man sich mit dem Ding nicht auf die Fresse legt. Aber der Reisehase hält ja bewußt Abstand von Tätigkeiten, die ihn wie einen Trottel aussehen lassen.) Also: Impressionen von der Rheinpromenade, ganz klassisch zu Fuß.

Weitere Bauten am Rheinufer: Die Tonhalle:

Und der Schloßturm, der einzig erhaltene Rest des Düsseldorfer Schlosses. Der Rest des Gebäudes wurde 1872 bei einem Brand zerstört.

Am Schloßturm kann man dann in Richtung Altstadt abbiegen. Die wurde von den Toten Hosen besungen, als Campino wenigstens noch ansatzweise cool war (also vor ca. 25 Jahren). Die selbsternannte “längste Theke der Welt” wird aber abends von Junggesellenabschieden und anderen Saufgruppen überrannt. Der Reisehase schaut sich das daher lieber am frühen Nachmittag an.

Mittendrin steht Heinrich Heines Geburtshaus. Sonderlich beliebt war der sogenannte Nestbeschmutzer Heine hier ja nicht immer, aber inzwischen hat die Stadt weitgehend ihren Frieden mit dem berühmten Dichter gemacht.

Ebenfalls mitten in der Altstadt liegt der Marktplatz mit dem großen Rathaus…

…und dem Reiterstandbild von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz, dem “Jan Wellem”.

Am Platz gönnt sich der Reisehase dann erstmal eine Pause. Mjam.

Und wo wir schon beim Kulinarischen sind: Das Altbier hate ich ja im Beitrag zu Neuss gewürdigt. Hier ist nochmal eine in Düsseldorf produzierte Variante:

Dazu ein schönes Abendessen:

Ein in Düsseldorf produzierter Kräuterlikör trägt den wenig vertrauenserweckenden Namen Killepitsch. Er wird als “ön äschte Düsseldorfer Spezjalität” beworben.

Parallel zum Rhein verläuft östlich der Altstadt die vielgepriesene Königsallee. Die finde ich aber ehrlich gesagt nur so medium sehenswert und ziemlich überschätzt.

Am nördlichen Ende, zum Hofgarten zu, wurde in den letzten Jahren viel gebaut, unter anderem auch die Gebäude am Kö-Bogen von Daniel Libeskind.

Nochmal zurück in die Altstadt. In diesem sehr unscheinbaren, aber dennoch denkmalgeschützten Haus in der Mutter-Ey-Straße war lange Zeit die Galerie Schmela untergebracht. Als die sich noch in einem Nachbarhaus ein paar Schritte weiter befand, wurde dort Kunstgeschichte geschrieben.

In der Galerie Schmela nämlich veranstaltete Joseph Beuys 1965 eine Kunstaktion namens “Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt”. Beuys ging dabei, mit Honig und Goldglitzer übergossen, mit einem toten Hasen im Arm durch die verschlossene Galerie; die Besucher konnten von draußen dabei zusehen. Tja. Stichwort “Erweiterter Kunstbegriff”. Sehr, sehr erweitert zwar. Immerhin aber mit Hase.

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