Verona

Mit dem privaten Hochgeschwindigkeitszug Italo geht’s heute nach Verona.

Und das Symboltier von Italo gefällt mir auch ganz ausgezeichnet.

Graue Wolken heute in Verona: Später kommt auch der große Regen. Wie gut, daß ich den Schirm in Bologna gelassen habe; da wird wenigstens der nicht naß. ?

Hauptsehenswürdigkeit der Stadt an der Etsch ist die römische Arena, das Amphitheater (um 30 n. Chr.). Es faßt heute noch immer 22.000 Zuschauer und ist im Sommer Schauplatz der bekannten Opernfestspiele.

Ebenfalls römisch ist die Ponte Piedra von etwa 100 n. Chr.

Da auch am Sonntag dieGeschäfte geöffnet sind, ist in der Altstadt entsprechend viel los:

Im Zentrum der Altstadt liegt die Piazza delle Erbe:

Und auch Verona hat seine Herrscherfamilie: Die Scaliger (della Scala) regierten die Stadt ab 1260 und errichteten ein wehrhaftes Schloß direkt am Flußufer:

Aus der Burg heraus führt die Ponte Scaligero (1356) über die Etsch.

Die mit zahlreichen Zinnen ausgestattete Brücke ist nicht nur sehr wehrhaft, sondern bietet auch dem Reisehasen eine sehr gute Tarnung.

Luxemburg

Für die Rückfahrt wähle ich die etwas weitere Strecke über Luxemburg, aus Gründen. 🙂 Die Stadt, heute bei bestem Sommerwetter, bildet einen tollen Abschluß der Tour. Zunächst gibt’s aber ein schönes Mittagessen beim Mexikaner.

Pour le retour, j’ai choisi une petite détour, parce que je spécule sur une invitation au déjeuner… ben, non, pas vrai ça ! Merci beaucoup pour l’invitation et que ça a bien foncionné même à court terme ! C’était une agréable point final pour ce voyage. 🙂

Nach dem Mittagessen dann noch ein kleiner Rundgang durch die Hauptstadt. Kathedrale Notre-Dame:

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Rotterdam

Nach dem hervorragenden hasigen Einstand nun aber zur Stadt selbst.

Rotterdam ist mit über 600.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Niederlande, besitzt den drittgrößten Hafen weltweit und ist ein kulturelles Zentrum und eine Handelsmetropole. Es gibt also viel zu sehen.

Das Zentrum allerdings hat wenig Ähnlichkeit mit Alkmaar oder Delft, und daran haben die Deutschen wesentlichen Anteil, denn im Mai 1940 zerstörte die Luftwaffe die Innenstadt vollständig. Ossip Zadkines “Die zerstörte Stadt” (1953) am Leuvehaven erinnert daran.

Aus den Ruinen entstand eine weitgehend neue Stadt, mit zahlreichen Hochhäusern.

Die gotische St-Laurenskerk wurde wieder aufgebaut.

Ebenfalls aus der Vorkriegszeit erhalten: Das Stadthuis von 1920:

Die quirlige Stadt präsentiert sich farbenfroh und ist vor allem auch ein Zentrum für hochklassige moderne Architektur.

Der 1937-42 erbaute Maastunnel hat eine eigene Röhre für Fußgänger.

Das Naturhistorische Museum:

Der neue, 2014 erbaute Hauptbahnhof (Centraal Station):

Und die riesige Markthalle, bei deren Bau man sowohl im Zeitplan als auch im geplanten Kostenrahmen blieb.

Demnächst mehr; das war noch lange nicht alles.

Alkmaar

Das etwa 40 Kilometer nördlich von Amsterdam gelegene Alkmaar schreibt “Prachtstadt” über seine Ortsschilder. Und tatsächlich ist es eine ausgesprochen hübsche, typisch holländische Stadt. “Holländisch” ist jetzt das korrekte Adjektiv, denn hier befindet man sich im eigentlichen Holland, genauer in der Provinz Noord-Holland.

Ein paar Impressionen: Die Stadtwaage (Waag):

Stenenbrug:

Molen van Piet: Die Windmühle aus dem 18. Jh. dient noch immer als Getreidemühle und hat sich zum Wahrzeichen der Stadt entwickelt.

Überregional bekannt istﹰAlkmaar für seinen jeden Freitag stattfindenden Käsemarkt; heute ist aber Samstag, also nix mit dem größten Käsemarkt des Landes. Schade. Die Innenstadt ist aber trotzdem sehr belebt, und schöne Cafés und Restaurants gibt’s ohne Ende.

Die Altstadt mit ihren alten Backsteinhäusern und Speichergebäuden ist von einem Ring von Kanälen umgeben und von Grachten durchzogen. Der Vergleich mit Amsterdam drängt sich also auf. Allerdings ist Alkmaar natürlich wesentlich kleiner; dafür gibt’s aber auch deutlich weniger gammelige Ecken.

Die Grote Kerk (Sint Laurens) hatte ich ja schon erwähnt; sie bietet nicht nur ein hübsches Café im südlichen Querschiff, sondern überhaupt einen sehr sehenswerten Innenraum.

Einen modernen Akzent in der Altstadt setzen die neue Bibliothek und das Theater.

Zeer mooi. Dat vind ik erg leuk.

Neuchâtel

Eben noch im Saarland, und schon am nächsten Tag geht es in die Schweiz, zum ersten Mal seit erstaunlich vielen Jahren. Und weil ich diesen Post erst am Folgetag und am Computer schreibe, kann ich hemmungslos labern. Es wird also etwas länger.

Ich habe schlimme Dinge über das Schweizer Preisniveau erzählt bekommen, nehme 80 Schweizer Franken mit und hoffe, dafür wenigstens ein Glas Wasser zu bekommen. 😉 Vor Ort in Neuchâtel, dem Ziel der heutigen Tagestour, entpuppen sich die Preise dann allerdings doch als einigermaßen zivil (Referenzwährung Stadionbier: 0,3ltr. für 3,50€). In Zürich oder Basel dürfte es allerdings tatsächlich anders aussehen.

Mit dem Zug erreicht man ab Karlsruhe innerhalb von gut drei Stunden und mit zweimaligem Umsteigen Neuchâtel (Neuenburg). Und allen Unkenrufen insbesondere über die DB zum Trotz: Alle Züge waren pünktlich, die Fahrt in ICE und IC äußerst angenehm und die junge Dame, die Musik hört und laut mitsingt, trifft zwar nicht alle Töne, ist aber ausreichend unterhaltsam, hört immerhin Mylène Farmer und nicht Mark Forster oder ähnlichen Schmonzes und fährt auch nur von Moutier nach Délémont (also dreieinhalb Lieder lang). In der Schweiz sorgen zudem die Durchsagen während der Fahrt für Wohlfühlklima, allein schon weil sie mit der Anrede “Geschätzte Fahrgäste” beginnen.

Neuchâtel liegt am Westufer des Lac de Neuchâtel und somit auf der französischen Seite des sogenannten Röstigraben, der den deutschsprachigen vom französischsprachigen Landesteil der Schweiz trennt. Bonjour statt Grüezi. Die Lage am Seeufer und auf dem terrassenförmig zu den Kalkbergen des Schweizer Jura ansteigenden Gelände ist das große Plus der Stadt: Die schöne Seepromenade zieht sich weit am Ufer entlang, vorbei auch am Segelboothafen und an hübschen Parkanlagen.

Die Seepromenade ist von La Maladiére im Osten bis zum Strand von L’Evole mehr als zwei Kilometer lang. Genug Platz also auch für nette kleine Details wie die alten, bunt bemalten Hütten am Hafenbecken oder das Belle-Époque-Denkmal am Quai Osterwald.

Berühmtester Sohn der Stadt ist Friedrich Dürrenmatt, der hier auch lebte; zahlreiche seiner Werke spielen in der Umgebung (“Der Richter und sein Henker” beispielsweise etwas nördlich am Bieler See). Sein etwas außerhalb gelegenes und mit bestem Blick über den See ausgestattete Wohnhaus wurde nach seinem Tod von Architekt Mario Botta (der Ruhri kennt vielleicht dessen Landesbibliothek in Dortmund) umgebaut und beherbergt heute das Museum Centre Dürrenmatt. Hauptsehenswürdigkeit der Stadt, von See und Promenade abgesehen, ist das auf einem ersten Felsen oberhalb des Sees gelegene Ensemble aus Schloß (in dem heute die Kantonsverwaltung untergebracht ist) und Kollegiatskirche. Letztere ist in den Schloßhof hineingebaut, war ursprünglich romanisch und präsentiert sich heute im neugotischen Stil der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Stadt und Grafschaft waren ursprünglich burgundisch – das “novum castellum” entstand im 11. Jahrhundert – und gehörten später zum preußischen Königreich: 1814 wurde Neuenburg Schweizer Kanton, blieb aber dennoch bis 1848 preußisches Fürstentum (eine einzigartige Sonderrolle innerhalb der Eidgenossenschaft).

Schön ist auch das Hôtel du Peyrou am Rand der Innenstadt, mit tollem Kräutergarten (da habe ich noch etwas zu tun).

Nordöstlich der Innenstadt von Neuchâtel liegt das Viertel La Maladière mit dem gleichnamigen Stadion. Der Name Maladière erinnert noch an das Kranken- und Lepra-Spital, das im Mittelalter hier angesiedelt war, schön außerhalb der Stadtgrenzen natürlich, um jegliche Ansteckung zu vermeiden. Das Stadion ist ein Neubau, der von außen vor allem deshalb an ein Einkaufszentrum erinnert, weil er eines ist: Das Shopping-Center besteht aus vier Trakten, deren Innenseiten die Tribünenränge bilden, die um den Kunstrasenplatz in der Mitte gruppiert sind. Neben dem Einkaufszentrum beherbergen die Tribünenbauten auch Parkähuser, Sporthallen und ein Feuerwehrhaus.

Von außen deuten ausschließlich die vier erstaunlicherweise traditionellen Flutlichtmasten darauf hin, daß hier auch Fußball gespielt wird, und zwar vom Neuchâtel Xamax, 1916 gegründet und nach dem Mitgründer Max “Xam” Abegglen benannt. 1987 und 1988 wurden die Rot-Schwarzen unter der elsässischen Spieler- und Trainerlegende Gilbert Gress zweimal Schweizer Meister. 2011 wurde der Verein dann vom tschetschenischen Oligarchen Bulat Tschagajew übernommen und binnen kurzer Zeit zugrunde gerichtet und finanziell in die Grütze geritten; 2012 mußte Xamax Konkurs anmelden. Eine der abstrusesten Geschichten im an seltsamen Geschichten ja nicht gerade armen modernen Fußball. Das, was vom Verein noch übrig war, fand sich im Amateurbereich wieder, arbeitete sich durch die Ligen nach oben und spielt inzwischen wieder in der zweiten Liga. Heute geht’s gegen den FC Vaduz (die Liechtensteiner Vereine (es gibt ohnehin nur sechs Stück) spielen in den Schweizer Ligen).

Und nach dem Spiel geht’s dann die etwa hundert Höhenmeter hinauf zum Bahnhof und in vier Stunden wieder zurück. Nicht unbedingt entspannend, aber spannend. D’Reishäsli sagt Merci vielmol.

Maribor

Zu KuK-Zeiten hieß die Stadt Marburg an der Drau, heute ist sie als Maribor die zweitgrößte Stadt Sloweniens.


Wie eine Großstadt wirkt Maribor trotz seiner gut 110.000 Einwohner nicht; am Sonntagmittag sind das überschaubare, aber hübsche Zentrum um den Hauptplatz (oben) und die Promenade an der Drau eher ein wenig verschlafen. Und das eine oder andere Gebäude harrt noch der Restaurierung.

Hier noch ein paar Impressionen:

Leith

Leith ist der Edinburgher Hafen. Hier liegt unter anderem auch die königliche Yacht Britannia, die ich aufgrund meines nur spärlich ausgeprägten Royalismus aber nur von weitem anschaue (man könnte sie auch besichtigen).

Drumherum herrscht Trubel in Form einer Shopping Mall mit Riesenrad. 

Deutlich geruhsamer geht es an den eigentlichen Hafenanlagen zu.

Außerdem gibt es noch einen kleinen Stadthafen.

Irvin Welshs Roman “Trainspotting” spielt in Leith; der Stadtteil ist heute aber offensichtlich nicht mehr nur das heruntergekommene Hafenviertel, das es wohl in den 90ern noch war.

Die schottische Band The Proclaimers besingt den Stadtteil in “Sunshine on Leith”, was sich der hier angesiedelte Hibernian F.C. als Vereinslied gesichert hat. Der 1875 gegründete Club (die “Hibs” sind also dreizehn Jahre älter als der älteste deutsche Fußballverein) spielt hier an der Easter Road – aber leider nicht heute.

Hibernian hat seine Wurzeln ebenso wie Celtic in der irischstämmigen Arbeiterschaft.

Dunfermline

Auf der Nordseite des Firth of Forth liegt Dunfermline, heute ein hübsches Städtchen und im Mittelalter Residenz der schottischen Könige und somit Hauptstadt des Landes.

Die Innenstadt liegt auf einem Bergrücken und wird von zwei großen Grünanlagen eingerahmt, dem Public Park im Osten und dem Pittencrieff Park im Westen. Letzterer kriegt gleich noch seinen eigenen Beitrag. Dieser Pavillon steht im Public Park. 

Das Stadtzentrum gruppiert sich um die im 11. Jh. gegründete Benediktinerabtei, die Keimzelle der Stadt und Grablege der schottischen Könige. Tiel der Anlage ist auch die Ruine des Königspalastes:

Robert the Bruce, König im frühen 14. Jh. und Erringer der schottischen Unabhängigkeit, ist hier begraben. Der Turm der an die alte Klosterkirche angebauten neogotischen neuen Kirche zeugt davon.

Und, liebe Schotten, denkt demnächst an Robert the Bruce und William “Braveheart” Wallace und macht’s dieses Mal besser… ? Eine zweite Chance kriegt nicht jeder. Nutzt sie!

Glasgow

Erste Eindrücke.

Ich war schon mal hier, aber das war vor zwölf Jahren für einen halben Tag. Das zählt also nicht so richtig.

Los gehts mit der Kathedrale, die dem Heiligen Mungo geweiht ist, dem Stadtpatron. Er wurde 603 an dieser Stelle begraben.

Direkt gegenüber liegt auf einer Anhöhe die Nekropole, der alte Friedhof.

Die lebhafte und geschäftige Innenstadt bietet Modernes…

…und Klassisches:

Glasgow ist auch eines der Zentren des Art Nouveau, also der britischen Ausprägung des Jugendstils. Der Bahnhof Glasgow Central erinnert daran.

Und das Wetter? Windig, kühl, bedeckt. Aber trocken.

Planète Rouge

Der Royal Standard Club de Liège gehört mit zehn Meistertiteln zu den erfolgreichsten Clubs in Belgien. Ein elfter wird dieses Jahr wohl nicht dazukommen, denn…

Man beachte die Anzeigetafel. Null zu drei gegen KV Kortrijk. Weia. Dementsprechend war die Stimmung im eigentlich sehr schönen Stade Sclessin, hier im Süden von Lüttich.

Das Stadion liegt direkt an der Maas, und am anderen Flußufer zeigt sich, wo Stadt und Verein verwurzelt sind: Eisen und Stahl.