Kilkenny ist Hauptstadt des gleichnamigen County. Dort sieht es so aus, und ich frage mich so langsam, ob Irlands Landschaft überhaupt an irgendeiner Stelle nicht herausragend schön ist. Vermutlich nicht.
In den Flußtälern sieht es etwas anders aus. Nämlich so. Anders, aber auch schön.
Das ist der River Suir, der große Fluß hier im Südosten der Insel. Er kommt aus dem nördlichen County Tipperary und mündet kurz hinter Waterford ins Meer, nach 183 Kilometern. Der Fluß wird noch häufiger auf Bildern auftauchen. Dies hier ist die Brücke von Graiguenamanagh.
Von watt? Graigue-na-managh. Weiler der Mönche heißt das. Und wer sich jetzt über Bandwurm-Ortsnamen im Gälischen lustig macht: Mönchengladbach oder Gumpoldskirchen zum Beispiel haben haargenau gleich viele Buchstaben.
Und daß Mönche im Ortsnamen auftauchen, hat natürlich einen Grund: Hier steht die Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters Duiske, einer 1204 gegründeten Abtei, die sehr wohlhabend war und sich zum größten Zisterzienserkloster Irlands entwickelte. Die Klosterkirche hat sich, als eine von wenigen in Irland, sehr gut erhalten.
Für viele andere Kirchen und Klöster gilt das nicht: Irland ist übersät mit Ruinen. Egal ob Kirche, Kloster oder Burg: Eine der zahllosen kriegerischen Auseinandersetzungen sorgte immer für Zerstörungen. Im Zweifel waren es die Truppen Oliver Cromwells, die in Irland besonders fürchterlich wüteten. So trifft man an ganz vielen Stellen auf Ruinen, wie hier diejenige der Stiftskirche St. Mary’s in Gowran.
Oder das Augustinerpriorat in Kells. Das berühmte Book of Kells mit den ebenfalls berühmten Buchmalereien kommt übrigens nicht von hier, sondern aus einem anderen Kells, weiter nördlich im County Meath gelegen.
Kells Priory gehört zu den größten Ruinenanlagen Irlands.
Im kleinen Ort Ahenny (der, um der Genauigkeit willen sei es erwähnt, nicht mehr im County Kilkenny liegt, sondern schon im County Tipperary, allerdings fast genau auf der Grenze) stehen noch zwei sehr alte Hochkreuze. Sie stammen wohl aus dem 9. Jahrhundert.