Ballina

Ballina liegt im Norden des County Mayo am River Moy und ist die zweitgrößte Stadt der Grafschaft (nach dem Hauptort Castlebar). Über den Moy führen zwei Steinbrücken und eine moderne Fußgängerbrücke.

Sie soll eine Angelrute symbolisieren, denn der River Moy ist bekannt als Revier für Lachsfischerei. Und das kann man auch heute sehen, denn es stehen einige Angler im breiten, aber offensichtlich recht flachen Fluß und versuchen ihr Glück.

Nicht im Fluß, sondern am Flußufer steht die katholische Kathedrale St. Muredach, Bischofskirche des Bistums Killala.

Manche Inschrift in Ballina stammt noch aus einer Zeit, als die Telephonnummern bloß zwei Ziffern lang waren.

Ein Wandbild ist Jack Charlton gewidmet, der zwar nicht aus Irland stammte, aber in Ballina einen Zweitwohnsitz besaß. Charlton war Teil der englischen Weltmeistermannschaft 1966. In Irland setzen sie ihm Denkmäler aus einem anderen Grund: Von 1986 bis 1995 war er Trainer der irischen Nationalmannschaft und sorgte für die erfolgreichste Zeit der “Boys in Green”, unter anderem bei der Europameisterschaft 1988, als sich Irland erstmals für ein großes Turnier qualifizieren konnte – und direkt im ersten Spiel einen 1:0-Sieg errang. Nicht gegen irgendwen. Gegen England! Was hab ich damals dieses Ergebnis und den Torschützen Ray Houghton gefeiert. Charlton als Trainer hat sich damit (und unter anderem mit dem Einzug ins WM-Viertelfinale 1990) natürlich in Irland unsterblich gemacht.

Am nördlichen Stadtrand liegt Belleek Castle und wirkt streng, wie so vieles, was im neugotischen Stil errichtet wurde. Belleek war ursprünglich Sitz der Familie Knox-Gore, die sich diesen Landsitz in den Jahren 1825 bis 1831 errichten ließen. Heute ist es ein Hotel.

Um das Schloß liegt ein öffentlich zugänglicher Park und ein großer, schon vor vielen Jahren angepflanzter Wald, der sich am Ufer des Moy entlangzieht. Hier gibt es weitere Sehenswürdigkeiten, die auf Info-Tafeln beschrieben sind. Empfindsame Gemüter mögen jetzt wegschauen: So hat man früher unbeschwert Abgase in die Luft geblasen. Die (älteren) Ruhris und Saarländer kennen das vermutlich noch. Eigentlich soll’s aber nicht um Luftqualität, sondern um das dritte Schiff von links gehen. Das ist die “Crete Boom”, als sie noch gut aussah.

Heute nämlich macht sie das nicht mehr.

Das Schiff sieht übrigens nicht nur so aus als sei es aus Beton gefertigt, sondern hat tatsächlich einen Rumpf aus Beton. Das wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts verschiedentlich ausprobiert, meist bei Mangel an Stahl, hat sich aber irgendwie doch nicht richtig durchgesetzt. Die Crete Boom diente im Ersten Weltkrieg in der britischen Marine, kam 1937 nach Ballina und blieb dort auf einer Sandbank hängen. Heute ist sie eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt.

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