Tournus, etwa 5.000 Einwohner groß, liegt am rechten (westlichen) Saône-Ufer auf halbem Weg zwischen Chalon-sur-Saône und Mâcon.
Das ist ja noch so ein Reisehasen-Lieblingsort. Gibt ganz schön viele im Burgund. Aber genau deshalb ist die Region ja auch immer mal wieder Reiseziel, und in Tournus bin ich nun schon zum vierten oder fünften Mal. Das liegt nicht direkt am Stadtbild, obwohl das auch hübsch ist mit seinen Gassen, die irgendwie schon nach Süden aussehen.
Hier steht außerdem der in Tournus geborene Maler Jean-Baptiste Greuze vor dem Rathaus.
Die Hauptsehenswürdigkeit ist aber unbestritten die Abteikirche Saint-Philibert, die im Startbild zu diesem Beitrag die Häuser des Ortes überragt. Die Kirche ist über tausend Jahre alt und einer der ältesten romanischen Großbauten Frankreichs.
Saint-Philibert hält außerdem noch einige Rekorde: Die Kirche besitzt die älteste Doppelturmfassade Frankreichs (Cluny II, die Kirche, die vermutlich als Vorbild diente, war noch ein paar Jahre früher, wurde aber schon für den Bau von Cluny III abgeräumt), und in der Krypta aus der Zeit um 875 gibt es einen sehr frühen Umgangschor, der zum Vorbild für die meisten späteren Kirchen und Kathedralen bis weit in die Gotik hinein wurde.
Eine Pionierleistung sind auch die Langhausgewölbe: Tonnengewölbe quer zum Langhaus.
Und abgesehen von diesen Superlativen ist diese Kirche einfach nur schön. Tournus liegt direkt an der Autoroute du Soleil (A6 Richtung Lyon und Mittelmeer) und hat eine eigene Ausfahrt. Wer auf dem Weg in Richtung Süden hier rausfährt und eine Rast einlegt, macht ganz sicher nichts falsch. Oder um es mit den Kategorien des Guide Vert von Michelin zu sagen: Tournus ist mindestens “mérite un détour”, wenn nicht “vaut le voyage”. Findet der Reisehase.