Direkt unterhalb des Burgberges mit dem Gediminas-Turm liegt das Viertel um die Wilnaer Kathedrale.
Der Glockenturm steht einzeln nebenan. Er wurde auf den Fundamenten eines mittelalterlichen Wehrturmes errichtet, was man in den unteren Geschossen auch noch sehr schön sehen kann.
Die Kirche selbst ist ein klassizistischer, etwas streng wirkender Bau.
Auf dem Gediminas-Platz neben der Kathedrale sind aktuell eine Bühne und Tribünen aufgestellt; hier findet am Wochenende ein Festival für Militärkapellen statt. Eine der Kapellen ist auch in meinem Hotel untergebracht, und so muß man aufpassen, daß man nicht in jemanden hineinrennt, der gerade eine Fanfare, ein Mellophon oder ein anderes sehr großes Instrument über die Flure trägt. Aber meistens wird ja fleißig geprobt, wie hier:
Weil der Platz also zum Teil abgesperrt ist, kommt man nicht so richtig an das Gediminas-Denkmal heran, das hier steht und zu den Wahrzeichen der Stadt gehört. Bzw. man sieht es nur aus einer nicht unbedingt vorteilhaften Perspektive. Gediminas, litauischer Großfürst, zählt zu den großen Persönlichkeiten der litauischen Geschichte: Unter ihm entwickelte sich der litauische Staat zu einer europäischen Großmacht. Seine Nachfolgern weiteten das Territorium noch aus, das schließlich, nach der Personalunion mit den polnischen Herrschern (Hochzeit von Großfürst Jogaila mit der polnischen Königin Hedwig von Anjou 1386, Begründung der Dynastie der Jagiellonen etc., ich kürze mal ab…) quasi von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte.
In diesem repräsentativen Teil von Vilnius stehen auch einige wichtige öffentliche Gebäude, zum Beispiel das Litauische Nationalmuseum mit Ausstellung zu litauischer Kultur und Geschichte.
In der Nähe der Kathedrale steht auch der Präsidentenpalast.
Hier findet jeden Sonntag um 12 Uhr eine Flaggenzeremonie statt.
Bewacht von, nun ja, etwas seltsam anmutenden Rittern.