Nach mehr als zwei Jahren Zwangspause kann der Reisehase nun endlich auch mal wieder vom Fußball in großen Stadien erzählen. Und dafür hat er sich einen Club mit sehr, sehr viel Tradition ausgesucht.
Mit seinem Gründungsjahr 1879 ist der FC St. Gallen der älteste Fußballverein des Kontinents. Zum Vergleich: Der älteste noch existierende deutsche Fußballclub, Germania 88 Berlin, ist neun Jahre jünger.
Am Stadion kann man diese lange Historie nicht ablesen: Der Kybunpark ist ein moderner Stadionneubau, 2005-08 eröffnet und 340 Millionen Schweizer Franken teuer – weil außer dem Stadion für 19.000 Zuschauer auch noch eine riesige Shopping Mall daneben- und daruntergebaut wurde.
Daher hat das Stadion auch – außer den wechselnden Sponsorennamen – keinen richtigen Namen. Aktuell heißt es Kybunpark. Es steht im Stadtteil Winkeln, ganz im Westen von St. Gallen und gut sieben Kilometer vom Zentrum entfernt
Die Schweiz leistet sich übrigens etwas für Deutsche kaum Begreifliches: Eine Meisterschaft, bei der der Meister nicht schon im Voraus bekannt ist.
Nach St. Gallen wird der Meistertitel aber wohl dieses Jahr nicht wandern. “Grüewiss” (Eigenbezeichnung) steht im vorderen Mittelfeld der Tabelle. Gegen den FC Lugano spielen sie schon in der ersten Halbzeit ein 3:0 heraus, das sie in der zweiten Hälfte nur noch verwalten.
Die Stimmung ist trotzdem durchgängig gut bei den gut 17.000 Zuschauern, und der Fanblock verfeuert im Lauf des Spiels einen beachtlichen Stapel Bengalos.
