Aarberg und Umgebung

Murten und das Flußgebiet der Aare zählen schon zum Mittelland, also zur Region zwischen dem Jura im Westen und den Alpen im Südosten. Die Landschaft ist flach bis hügelig, so wie hier unterhalb des Frienisbergs, mit Blick auf das Aaretal und das Jura-Gebirge.

Damit ist der Reisehase nun wieder auf der deutschsprachigen Seite des Röstigrabens angekommen. Dort also, wo die Straßen gerne mal Igelrain (süüß!) oder Hasliweg (noch viel süßer!!) heißen. Und die Sportplätze Gitterli oder Stampfi (wer’s nicht glaubt: Liestal und Rothrist).

Aarberg (nicht zu verwechseln mit Aarburg, wo der Reisehase ja schon am Tag 1 der Tour war) ist eine Kleinstadt im Kanton Bern. Das Stadtzentrum bildet ein langgestreckter, rechteckiger Platz mit hübschen Bürgerhäusern.

Auf einer Seite endet der Platz am Ufer der Alten Aare. Hier führt eine gedeckte Holzbrücke von 1569 über den Fluß. Bzw. über den verbliebenen Rest des Flusses, denn die Aare wurde ab Aarberg im 19. Jahrhundert in ein neues Bett verlegt, fließt nun durch den Bieler See (Stichwort: Juragewässerkorrektur) und kehrt erst weiter nördlich bei Büren wieder in ihr altes Flußbett zurück.

Etwas weiter liegt Frienisberg, ein ehemaliges Kloster (den Orden muß ich wohl nicht noch extra nennen…), das 1131 als Tochter von Lützel (Lucelle) entstand. 1528 wurde es aufgelöst, heute ist hier ein Wohn- und Pflegeheim.

In der Nähe, am Frienisberg oberhalb des Klosters, startet der Reisehase noch eine kleine Wanderung. Durch den alten Klosterweg, einen schönen Hohlweg…

…führt die Wanderung hinauf zum Chutzenturm, einer 2010 eröffneten 45m hohen Holzkonstruktion. Nach oben führen stattliche 234 Stufen zu einer Plattform in 40m Höhe.

Der Turm ist also ziemlich hoch und steht auch an günstiger Stelle, denn der 820m hohe Frienisberg ist zwar vollständig bewaldet, aber dank seiner Lage trotzdem ein sehr guter Aussichtsberg. Daher würde bei gutem Wetter die Sicht in eine Richtung zu den Hochalpen (namentlich Eiger, Mönch und Jungfrau), in die andere Richtung ins Jura reichen. Die Gipfel des Berner Oberlandes verstecken sich aber heute leider im Dunst. Das Jura hingegen ist zu sehen: Der noch immer schneebedeckte Chasseral (links im Hintergrund) und die markante Hasenmatt (rechts im Hintergrund, der Einschnitt im Gebirge).

Lyss, als Abschluß der Tagesetappe (und der Tour insgesamt) ist dann eher eine Enttäuschung. Das stark befahrene und eher geschäftige Zentrum hat kaum alte Bauten. Die Denkmalschutzliste ist genau einen Eintrag lang (die reformierte Kirche). Am Lyssbach steht immerhin noch das alte Sieberhuus, ein ehemaliges Bauernhaus, das heute als Kulturzentrum dient.

Und damit geht die Tour de Romandie, die erste mehrtägige Tour des Reisehasen in die Schweiz, zu Ende. Es soll aber nicht die einzige bleiben; die Planungen für eine weitere Reise zu den Helvetiern sind schon sehr konkret.

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