Steinach

Das Thüringische Schiefergebirge heißt ja nicht zufällig so, und daher gab es hier auch bedeutenden Schieferabbau. In den Orten der Region dominieren schieferverkleidete Häuser die Ortsbilder, so auch in Steinach.

Steinach liegt im Tal der Steinach und besitzt einen riesigen Marktplatz, der kurioserweise auch am Sonntag Parkgebühren kostet, vermutlich, um wirklich niemanden in den Ort zu locken. Das scheint zu funktionieren, denn es stehen dort handgezählte neun Autos, alle mit lokalem Kennzeichen. Da es auch keine (geöffneten) Cafés o.ä. gibt und der Biergarten des Goldenen Anker auch geschlossen zu sein scheint, ist die Zahl derjenigen, die Lust hat, nach Steinach zu fahren, fürs Parken zu zahlen und dann eine Runde durch den leeren Ort zu drehen, offensichtlich nicht sehr groß. Steinach wirkt an diesem Sonntagnachmittag eher, als hätte man den Lockdown seit Mai einfach beibehalten.

Ebenfalls sonntags geschlossen ist das örtliche Museum im Neuen Schloß, das die beiden Industriezweige der Stadt präsentiert: Den Schieferabbau und die Spielzeugherstellung.

Die BSG Motor Steinach übrigens spielte von 1963 bis 1965 in der DDR-Oberliga; Steinach war mit seinen damals etwa 8.000 Einwohnern somit der kleinste Ort, der einen Erstligisten in der DDR stellen konnte. Dazu kamen zahlreiche Jahre in der zweiten Liga, der DDR-Liga. Nach der Wende ging’s abwärts: Nachfolgeverein SV 08 Steinach spielt aktuell in der Landesklasse, also der siebten Liga. Erhalten hat sich das schöne Stadion, das oberhalb des Ortes am Fellberg liegt, 1958 eröffnet wurde und sich seitdem eigentlich nur wenig verändert hat.

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