Im Thüringer Wald

Heute (= Montag) geht es von Schmalkalden aus in die andere Richtung, nämlich werra-abwärts und tief hinein in den Thüringer Wald.

Erster Halt ist Breitungen/Werra, mit Renaissanceschloß und romanischer Basilika auf hohem Felsen über dem Flußtal.

In einem Seitental liegt Trusetal, mit großem (58m hohem) Wasserfall.

Der ist allerdings nicht ganz echt, denn er wurde erst 1865 künstlich angelegt. Hübsch anzusehen ist er trotzdem.

Ich kann übrigens nicht verbergen, daß das Wetter am heutigen Montag ziemlich mies ist: Es wechselt zwischen Nieselregen und normalem Regen hin und her. Aber egal. Weiter im Routenplan.

Ruhla liegt in einem tief eingeschnittenen Tal mitten im Thüringer Wald. Hier wurden seit dem 12. Jahrhundert Erze abgebaut, vor allem Eisen, das dann direkt vor Ort verarbeitet wurde.

Der Ort zieht sich entlang des Talgrundes über einige Kilometer. Im Zentrum: Eine Barockkirche und viel Fachwerk.

Es gibt aber auch Modernes: Da taucht erstmals auf dieser Tour das Bauhaus auf.

Diese Wohnanlage für Arbeiter der Ruhlaer Uhrenfabrik wurde 1926-28 im Stil des Neuen Bauens errichtet. Es war zwar kein offizielles Bauhaus-Projekt, aber die Anlage des Architekten Thilo Schoder kommt unverkennbar aus dem Bauhaus-Umfeld.

Ein Tal weiter wird es historisch. Am 4. Mai 1521 wurde Martin Luther auf dem Rückweg vom Reichstag in Worms im Thüringer Wald bei einem Überfall festgenommen und auf die Wartburg gebracht. Fingiert hatte dies der sächsische Kurfürst, um den von ihm protegierten Luther vor den Konsequenzen der in Worms ausgesprochenen Reichsacht zu schützen. Als Junker Jörg auf der Wartburg sitzend, hatte er genug Zeit, eine Bibelübersetzng ins Deutsche zu machen. Die Story sollte bekannt sein.

Der Überfall fand hier statt: In einem engen Tal bei Steinbach, mitten im Thüringer Wald.

Auch an der daneben gelegenen Quelle erinnert ein Gedenkstein an das Ereignis.

Wenige Kilometer weiter: Schloß Glücksbrunn in Schweina.

Und Zisterziensisches gibt es hier in der Gegend auch (es gab in Thüringen einen ganzen Stapel Frauenklöster des Ordens): Zum Beispiel in Frauensee, wo allerdings das Schloß aus der Zeit nach Auflösung des dortigen Klosters stammt.

Der gleichnamige See ist durch einen Erdfall entstanden.

An den Berghängen um Frauensee gibt es zahlreiche Dolinen. Die lassen sich aber nur schwer finden oder erreichen (das Terrain ist nicht ungefährlich), daher hier ein Bild von einer Info-Tafel.

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