Innsbruck

“Jeder war willkommen, sofern er zahlen konnte” schreibt Claus Gatterer im 1974er Merian Tirol über das habsburgische Kronland Tirol. Das gilt aber für das heutige Tirol, speziell für Innsbruck, auch.

Nachdem die Parkplatzsuche letztes Jahr in Graz so eine Katastrophe war, wollte ich dieses Jahr in Innsbruck schlauer sein. Am Park&Ride-Platz Olympiahalle West parkt man für 8€ pro Tag. Nicht günstig, aber man kann, wie die Webseite verspricht, “die P&R-Funktion aktivieren und mit dem Bus ins Zentrum fahren”. Alles bequem, einfach und günstig.

Überraschung 1: Das Aktivieren kostet 6€ extra. (Fun facts: Tagesnetzkarten in ungleich größeren Städten: München (6,70€), Hamburg (6,40€), Berlin (7€), Wien (8€)).

Überraschung 2: Die Karte gilt nur von 10 bis 19 Uhr, ist also gar keine Tageskarte. Welche Pendler mit welchen Arbeitszeiten man so zum Umsteigen auf den Bus bewegen will, bleibt rätselhaft.

Überraschung 3: Die Fahrkarte gilt gar nicht in allen Bussen. Das lerne ich am späten Nachmittag, als ich recht barsch aus dem Postbus hinauskomplimentiert werde, mit dem ich zu Schloß Ambras fahren will. 

Da hatte ich aber nach mehreren Erfahrungen und Beobachtungen aber ohnehin schon den Eindruck, daß Freundlichkeit und Höflichkeit nicht gerade in Innsbruck erfunden worden sind. Vielleicht hatte ich aber auch nur Pech. Mehrfach.

Man sieht: Ich bin nicht vollauf begeistert… Aber ich bin auch nicht so angepißt wie z.B. Heinrich Heine, der in seinen “Reisebildern” äzte: “Die Tiroler (…) sind eine gesunde Menschenrasse, vielleicht weil sie zu dumm sind, um krank werden zu können.”

Hui. Pas trop gentil, monsieur Heine.

Zweieinhalb Gründe, nach Innsbruck zu fahren, kann ich doch nennen. Der Bergisel (das ist der halbe Grund), Schloß Ambras und der wirklich großartige Alpenzoo. Und die kriegen jeweils ihren eigenen Artikel.

Ein paar Stadtimpressionen gibt’s nach dieser langen Vorrede aber auch noch. Einige schöne Ecken hat nämlich speziell die Altstadt durchaus aufzuweisen.

Hauptsehenswürdigkeit ist natürlich das Goldene Dachl am Neuen Hof in der Innsbrucker Altstadt. Das Dach ist mit über 2.600 vergoldeten Schindeln gedeckt.

Hübsch ist auch der Hofgarten.

In unmittelbarer Nähe: Stationen der Hungerburgbahn, von Zaha Hadid entworfen.

Annasäule und Maria-Theresien-Straße:

Triumphbogen in der Leopoldstraße:

Der Dom ist von außen fast vollständig eingerüstet:

Vom Innenraum darf man nur Bilder machen, wenn man eine Photoerlaubnis kauft. Aber den barocken Innenraum, das monumentale Bronzegrab Erzherzog Maximilians III. (der Deutschmeister) und Lucas Cranachs berühmtes Gnadenbild Mariahilf kann man aber auch so im Internet finden; da muß ich den Händlern im Tempel nicht noch Geld geben (die Photos wären dann ohnehin nur für privat erlaubt, also nicht mal für diesen Blog).

“Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles.” Hast recht, Gretchen. 

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