Seit Mittwoch bin ich hier im Hotel. Da wird’s jetzt aber Zeit, daß ich mir die Stadt anschaue.
Die Kreisstadt des Emslandkreises war 1987 schlagartig bundesweit bekannt geworden, weil der örtliche SV den sensationellen Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffte. Elf Jahre lang hielt sich der kleine Verein in der Liga und kämpfte dabei nicht nur gegen namhafte Großvereine aus Frankfurt oder Köln, sondern auch gegen die ständigen und ziemlich blöden Klischees von emsländischen Bauern, die in Gummistiefeln per Traktorkonvoi zum Fußball fahren.
Meppen hat 35.000 Einwohner und eine recht überschaubare, aber sehr hübsche Innenstadt. Das Zentrum ist der Markt, auf dem das Rathaus steht. Auf dessen Dach thront eine Hanse-Kogge: Meppen war Mitglied der Hanse.
Sehenswert ist auch die Gymnasialkirche, unverkennbar eine Jesuitenkirche: Meppen, zum Bistum Münster gehörend, war katholisches Zentrum im Emsland während der Gegenreformation.
In der Alten Rentei ist heute das kleine Stadtmuseum untergebracht.
Die Münsteraner Bischöfe ließen die in einer Geestniederung gelegene Stadt zur Festung ausbauen; die sternförmig angelegten Bastionen sind noch als Grünflächen erhalten. Festung und Stadt waren (und sind) von Wasser umgeben: In Meppen mündet die Hase in die Ems. Zur Zeit des Festungsbaus verzweigte sich die Hase noch in mehrere Nebenarme; bis auf einen sind diese aber inzwischen verlandet. Einen Hase-Altarm sieht man hier links:
Dafür ist der Dortmund-Ems-Kanal hinzugekommen. Am Zusammenfluß von Hase (links) und Kanal (rechts) steht die Höltingmühle:
Wenige hundert Meter später mündet dann die Hase (rechts) in die Ems (links).
Dazwischen steht noch ein technisches Denkmal: Eine Hubbrücke. Die Fahrbahn kann als Ganzes angehoben werden, indem sie an den vier Türmen, in denen sich Gegengewichte befinden, nach oben fährt so daß Schiffe passieren können.
Fazit: Hübsche Stadt! Wenig überraschend laufen die Emsländer auch hier nicht in Gummistiefeln rum. Gefällt es hier: Hasemündungs-Hase