Tonnay-Charente

Die Brücke in Tonnay-Charente hatte mich schon 2004 fasziniert. Die ursprünglich 1842 errichtete Hängebrücke war bereits seit 1964 nur noch für den nichtmotorisierten Verkehr freigegeben. Anschließend wurde sie etwas vernachlässigt, so daß sie 2004 in keinem guten Zustand mehr war: Die ohnehin eher filigranen Geländer waren verrostet, die Holzbohlen der Fahrbahn waren teilweise morsch oder fehlten gleich ganz, und durch die Lücken und Löcher im Boden konnte man die Charente sehen – 30 Meter tiefer (bei Ebbe etwas mehr). Das brachte eine gewisse Spannung in die Besichtigung und hinterließ bleibenden Eindruck. Am Rand sieht man den alten Zustand noch.

In der Zwischenzeit ist zumindest die Fahrbahn erneuert worden, und ein zweites, stabileres Geländer gibt es auch. 

Die Brücke, ein Werk des Ingenieurs und Architekten Louis Dor und eine der ältesten Hängebrücken Europas, ist also nicht mehr ganz so spannend, aber dennoch ein Hingucker. Und sie bietet aus großer Höhe eine tolle Aussicht.

Die Rampe auf der Südseite ist auf einer langen Reihe von Arkadenbögen errichtet. Dieser monumentale Unterbau vermittelt den Eindruck, sich im Seitenschiff einer großen Kathedrale zu befinden.

Eine Funktion hat die Brüce schon lange nicht mehr: Die Charente überquert man inzwischen auf moderneren (aber schlichteren) Bauwerken flußauf- und -abwärts, und die Zahl der Fußgänger und Radfahrer, die von Tonnay-Charente ins gegenüberliegende Saint-Hippolyte wollen oder umgekehrt, hält sich in sehr engen Grenzen. 

Es bleibt also einfach nur ein sehr schöner Brückenbau – und offenbar ein Ort, um seine (bzw. wohl eher ihre) Meinung kundzutun. Fast hätte es ohne Rechtschreibfehler geklappt – und dann am letzten Hindernis doch noch ein Abwurf… oooh…:

Et oui, le lapin voyageur est un peu offusqué… ?

Nach einigem Suchen findet auch der Reisehase einen sicheren Platz.

PS: Gesamtansicht der Brücke folgt.

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