Die Gironde ist ja bekanntlich (? ?) ein Ästuar. Der Mündungstrichter von Garonne und Dordogne ist der größte in Europa, noch vor der ähnlich breiten, aber kürzeren Elbmündung. Das offene Meer beginnt an der Pointe de Grave, der Nordspitze der südlich der Gironde gelegenen Landseite.
Die Pointe de Grave selbst hat außer der schönen Sicht aufs Meer und das gegenüberliegende Gironde-Ufer nicht sonderlich viel zu bieten: Einen Leuchtturm, ein paar Leuchtfeuer, breite Sandstrände und eine alte, in die Dünen gegrabene Bunkeranlage.
Gironde, Pointe de Grave, Atlantik (v.l.n.r.).
Die bis etwa 15 Kilometer breite Gironde wird durch die Pointe de Grave deutlich verengt. Eine Brücke gibt es trotzdem nicht. Stattdessen stellt eine Fähre, die tagsüber etwa im 90-Minuten-Takt verkehrt, die Verbindung zwischen Le Verdon und Royan her. Die Überfahrt dauert etwa 30 Minuten.
Damit geht es also nun über die Gironde und somit von Aquitanien hinüber in die Region Poitou-Charentes (was seit der komischen Reform vor ein paar Jahren nun eine gemeinsame Großregion ist).
Während man selbst aufs Oberdeck geht, bleiben die Autos im Rumpf der Fähre, und obwohl das Meer ganz ruhig ist, denkt man hin und wieder mal darüber nach, ob alle vor dem Aussteigen auch wirklich die Handbremse angezogen haben. Und ja, das haben alle.
Ach, und obwohl ich mich nicht gerne über Übersetzungen lustig mache: Das hier ist trotz des ernstzunehmenden und wichtigen Themas Plastikmüll in den Ozeanen einfach nur niedlich. Bliebe nur noch zu klären, wieviel Müll so ein Ozean ist, wenn er nicht ein Müll ist. Zwei Müll?
Zum Abschluß des Tages: Abendessen in Royan, an der Hafenpromenade und im Freien. Es ist, wie die Partei DIE PARTEI, sehr gut.