Sie steht in einem Bauernhof in Edelsbach bei Feldbach: Die Weltmaschine des Franz Gsellmann. Der 1910 geborene Landwirt arbeitete daran von 1958 bis zu seinem Tod im Jahr 1981.
Fast alle Teile der etwa 4x2x4 Meter großen Maschine stammen vom Flohmarkt: Motoren, Spielzeug, Fahrzeugteile, Dekoartikel, Geschirr, Reisesouvenirs… Und man kann sie einschalten; dann wird es richtig beeindruckend: Überall dreht es sich, es pfeift und zischt und bimmelt und leuchtet und blinkt.
Inspiriert wurde Gsellmann von der Weltausstellung 1958 und dem Atomium in Brüssel (das ihn wohl fasziniert hatte und das sich in der Maschine mehrfach wiederfindet). Er fuhr mit dem Zug nach Brüssel, um sich das Atomium anzuschauen – und am selben Tag wieder zurück. Für eine Übernachtung war kein Geld da.
Im selben Jahr wurde der Hof erst ans Stromnetz angeschlossen.
Nun konnte es losgehen mit dem Bau der Weltmaschine (zu der keine Pläne existieren). Zunächst heimlich in einem kleinen Raum, später in einem etwas größeren Anbau des Hofes.
Was Familie und Nachbarn in dieser ländlichen Gegend davon hielten und was sie über Gsellmann dachten, kann man sich ungefähr vorstellen. Umso schöner, daß die Maschine nach Gsellmanns Tod erhalten blieb.
So sieht die Rückseite aus (eigentlich ist es die Vorderseite, denn hier befand sich früher der Zugang zum Raum):
Hinfahren! Anschauen!
Und wer nun fragt, wozu die Weltmaschine denn dient, der hat Gsellmann nicht verstanden. Ich finde, viel schöner kann man die Philosophie Sartres, daß die Existenz der Essenz vorausgeht, nicht veranschaulichen.
Der Reisehase jedenfalls ist höchst fasziniert. 🙂