Heute steht nun wirklich die Gegend auf dem Programm, die dieser Tour den Titel gibt: Der Niederrhein.
NRW
Neuss
Die Stadt am linken Rheinufer, gegenüber von Düsseldorf gelegen, veranstaltet mit dem Bürger-Schützen-Fest jedes Jahr das größte Schützenfest.
Benrath
Sprung von der niederländischen Grenze an den Rhein: Im Süden Düsseldorfs steht das Schloß Benrath, eine sehr hübsche Rokoko-Anlage aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Selfkant
Selfkant ist eine 1969 gebildete Gemeinde an der niederländischen Grenze, bestehend aus einigen Dörfern wie Tüddern, Süsterseel oder Millen. Benannt ist der Ort nach der Landschaft, und die ist schon typisch Niederrhein.
Tivoli
Alemannia Aachen erhält einen Artikel in der nächsten Zeitspiel-Ausgabe. Und ich erhalte dadurch heute erstmals die Chance, als akkreditierter Photograph ins Stadion zu dürfen. ?
Aachen
Bonn: Zisterzienser-Ausstellung
Ich treibe mich natürlich nicht ohne Grund an diesem Wochenende hier herum. Es gibt einen konkreten Anlaß, und zwar diese Austellung:
Und weil ich den Besuch natürlich auf den letzten Ausstellungstag hinausgeschoben habe (Prokrastination will gelernt sein) und ich ebenso natürlich nicht der Einzige bin, der auf diese Idee kommt, ist einiges los hier im LVR-Landesmuseum in Bonn.
Die Ausstellung ist gut gemacht und sehr informativ, auch wenn ich mich ja schon ausreichend lange und intensiv mit dem Thema beschäftigt habe und das meiste natürlich kenne (Ordensgeschichte, Aufbau eines Klosters, Tagesablauf der Mönche etc.). Aber als Auffrischung ist das schon prima, und es gibt auch einige originale Kunstwerke zu sehen, wie diese Figuren eines Altars aus Kamp.
Für so eine Ausstellung ist es natürlich gut, daß das ursprüngliche strenge Bilder- und Skulpturenverbot des Ordensgründers Bernhard von Clairvaux nicht allzu lange befolgt wurde. Zu sehen gibt es aber auch Handschriften aus dem 12. Jh. aus Cîteaux:
Ansonsten setzt man natürlich einen regionalen Schwerpunkt auf die beiden nahegelegenen und bedeutenden Abteien des Rheinlandes: Altenberg (dessen Klosterkirche der schönste gotische Kirchenbau des Rheinlandes ist – Photo von meiner Zisterzienser-Seite):
…und Heisterbach (Bild aus der Ausstellung):
Und wenn ich dann mal ganz genau in die ausgelegte Literatur hineinschaue… ?
Bonn
Es ist (bei weitem) nicht mein erster Bonn-Besuch, und das Wetter ist auch nicht ganz so vorzeigbar. Ist halt Januar… Daher gibt’s nur eine Handvoll Bilder aus der ehemaligen Bundeshauptstadt.
Auf Schritt und Tritt begegnet einem der berühmteste Sohn der Stadt.
Zum Beispiel als Denkmal:
In der Altstadt steht sein Geburtshaus:
Bei Wolfgang Amadeus in Salzburg war mehr Gedränge…
Noch ein paar Impressionen:
Siegburg
Die Innenstadt von Siegburg liegt am Fuß eines Felsens, auf dem im 11. Jahrhundert die Abtei Michaelsberg gegründet wurde. Vorher befand sich an dieser Stelle eine Burg der Pfalzgrafen; die Keimzelle der späteren Stadt.
Leider hat man von oben keinen guten Blick ins Rheintal oder auf die Siegburger Innenstadt, weil diese Richtungen durch Bäume oder Gebäude verdeckt sind. So bleibt nach dem Aufstieg nur der nicht ganz so überragende Blick nach Osten über die Vororte Siegburgs.
Auch die Innenstadt ist nicht unbedingt spektakulär; ein echter Blickfang ist allerdings die sehr hübsche Kirche St. Servatius.
Auf dem dreieckigen Oberen Marktplatz steht eine Siegessäule.
Und an einem der wenigen Fachwerkhäusern ist das Gedicht von Eugen Gomringer angebracht, das in Berlin gerade für Diskussionen sorgt, weil es angeblich sexistisch sein soll und daher demnächst von einer Fassade entfernt werden soll. Die Idee, das Gedicht im Gegenzug an ganz vielen Stellen neu anzubringen, um so gegen absonderliche Formen geistiger Umnachtung zu protestieren, hat was für sich. Gefällt mir.
Et là, je ne suis pas sûr: J’achète seulement quelque chose, ou j’achète le magasin entier?
Wanderung im unteren Siegtal
Vorab kurz eine redaktionelle Information: Momentan werden die Photos von WordPress nicht mehr als Link, sondern direkt in den Text eingefügt. Das Anklicken, um die Vollversion zu sehen, funktioniert daher nicht mehr. Ich kann das auch momentan leider nicht ändern; das ist irgendeine Systemeinstellung im verwendeten Theme, die ich nicht selbst vornehmen kann. Wer die Bilder groß sehen will: Rechte Maustaste -> Bild in neuen Tab öffnen.
Aber jetzt ab an die Sieg.
18,20 km in 3:31 h: Die erste längere Wanderung des Jahres geht durch das Siegtal von Merten (Sieg) nach Blankenberg und zurück. Le retour du lapin randonneur.
Vom Bahnhof Merten, der komplett abseits jeder Bebauung in den Wiesen des Siegtals herumsteht, geht’s zunächst nach Merten. Hier steht ein Kloster der Augustinerinnen.
Dann weiter nach Blankenberg. Es ist Januar, also entwickelt sich das Ganze erwartungsgemäß recht bald zu einem Hindernislauf.
Zum einen hat Friederike hier gewütet, zum anderen hat sich durch den vielen Regen natürlich überall ordentlich Matsch angesammelt. Und auch die Kombination, die mir von der Schlammschlacht in Nordengland im Gedächtnis geblieben ist, ist einmal vertreten: Links Stacheldraht, rechts Brombeerhecken, in der Mitte ein Trog aus Schlamm, der der Länge nach durchquert werden muß.
Auf dem Weg liegt der kleine Ort Süchterscheid, mit ein wenig Fachwerk und einer alten Kapelle, um die herum 1957-65 eine Wallfahrtskirche errichtet wurde.
Gegen Mittag setzt sich dann die Sonne endgültig gegen den Nebel durch. Burg Blankenberg kommt so auch besser zur Geltung. Die große Burganlage liegt etwas außerhalb des Ortes auf einem Felsen über dem Siegtal.
Blankenberg selbst ist ein kleines Städtchen, dessen Altstadt mit viel Fachwerk von einem fast vollständig erhaltenen Stadtmauerring umgeben ist.
Weiter geht es durch die Auenlandschaft der Sieg, die hier in weiten Schleifen in Richtung Rhein fließt und aktuell sehr viel Wasser führt.
Zwischendrin kommt man noch durch Orte, die klingen, als habe man einen Ostasiaten nach dem Ortsnamen gefragt. Sehl kulios.
Entlang der Siegtal-Bahnstrecke geht’s dann zurück nach Merten.