Épinal

Die Hauptstadt des Départements Vosges liegt am Westrand der Vogesen im Tal der Mosel. Die Metzer Bischöfe errichteten hier im 11. Jahrhundert eine Burganlage, von der noch Ruinen stehen.

Vom Burgplateau hat man einen schönen Blick über die Innenstadt mit der Basilika.

Das Zentrum Épinals ist nun nicht unbedingt atemberaubend schön, aber doch immerhin ganz gemütlich. Es gibt auch große Parkanlagen, und die zahlreichen Cafés und Restaurants bieten Sitzplätze im Freien, wie hier an der hübschen Place des Vosges.

Bekannt ist Épinal vor allem für die hier seit 1796 produzierten Bilderbögen. Ihnen ist ein ganzes Museum gewidmet.

Die Bilderbögen sind aufwendig gedruckte bunte Flugblätter, die seit 1796 in Épinal hergestellt werden und früher von fliegenden Händlern verbreitet und auf Märkten und in Wallfahrtsorten verkauft wurden. Sie machten den Namen der Stadt in ganz Frankreich bekannt.

Die Images d’Épinal sind die Vorläufer der heutigen Comics; sie erzählen in bunten Bildern kleine Geschichten. Zunächst vor allem Religiöses wie Heiligenlegenden oder Biblisches,…

…später auch weltliche Themen, Politisches oder Pädagogisches, wie die tragischen Abenteuer der ungehorsamen kleinen Julie…

…oder Alice. Die jähzornige Alice wohlgemerkt (mit ihrem “détestable caractère”, wie es im letzten Bild heißt), nicht die aus dem Wunderland und (vermutlich) auch nicht die von next door.

Letztlich druckte man eigentlich alles, was sich gut in Form einer Bildergeschichte erzählen ließ und wofür Nachfrage bestand. Und teilweise waren die Blätter höchst aufwendig gestaltete kleine Kunstwerke.

Gedruckt wurden auch viele andere Dinge, z.B. Spiele, Spieltheaterbühnen oder Malvorlagen (letzteres mit besonders attraktiven Motiven ?).

Auch das Kunstmuseum der Stadt lohnt einen Besuch, vor allem, weil man schon am Eingang sehr nett begrüßt wird.

Auch drinnen geht es zunächst sehr hasig weiter, bei den Römern nämlich (Bodenmosaik aus Karthago):

Ansonsten besitzt das Museum aber auch viele Werke ohne Hase. Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden Werke lothringischer Künstler, darunter neben Claude Lorrain vor allem Georges de la Tour (ich erwähnte ihn bereits im Februar).

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