County Longford

Die dritte Frühlingstour nach Irland hat begonnen. 2023 ging die Reise in den Südwesten und Süden, 2024 an die Ostküste. Dieses Jahr steht nun der Westen und Nordwesten auf dem Programm. Die Reise startet ziemlich exakt in der Inselmitte, im County Longford.

Der gesamten Grafschaft widmet der fast 600 Seiten dicke Reiseführer von Let’s Go genau eine halbe Zeile: “…calm and collected, but hardly exciting”. Das erinnert mich an den Umfang, den der Eintrag zur Erde im “Anhalter durch die Galaxis” erhalten hat: “Mostly harmless”.

In der Tat ist Longford, genau wie die Nachbar-Counties, z.B. Roscommon oder Westmeath, eher Durchfahrtsland als Reiseziel. Touristisch ist das irische Mittelland kaum existent. Aber unansehnlich ist die Landschaft auch hier überhaupt nicht. Viele sattgrüne Wiesen, Torfmoore, Hügelrücken, Flüsse, Kanäle…

Das mag alles nicht spektakulär sein, aber mir gefällt es, und diese Insel hat mich wieder mal innerhalb weniger Stunden in ihren Bann gezogen wie das sonst nur Frankreich schafft. Und das, wie gesagt, in einer Ecke, die “hardly exciting” sein soll. Der Reisehase jedenfalls ist excited. Schon jetzt, nach ein paar Stunden und den ersten knapp 100 Kilometern Strecke. Für die er dieses Mal übrigens diesen hübschen blauen Renault Clio bekommen hat.

Zunächst geht die Fahrt stetig nach Westen, von Navan durch die Counties Meath und Westmeath nach Longford. Erster Halt ist ein Zisterzienserkloster bzw. das, was davon noch übrig ist: Abbeylara.

In den Ruinen kann man eine Sheela-na-Gig entdecken. Das sind äußerst anzügliche Frauendarstellungen, die sich an alten Kirchen in England und Irland finden und deren genauer Zweck nicht mehr bekannt ist. Die in Abbeylara ist allerdings schon so stark verwittert, daß man hier kein Prädikat “Ab 18” vergeben muß.

Die Westgrenze der Grafschaft bildet der größte irische Fluß: Der Shannon.

Spätestens hier ist man dann auch emotional in Irland angekommen.

Bei Lanesborough, wo die Brücke aus dem Startbild über den Shannon führt (und hinüber in die Grafschaft Roscommon), fließt der Shannon in den Lough Ree, einen 105qkm großen See, der sich bis nach Athlone, mehr als 30 Kilometer südlich, hinzieht.

Am Ufer liegen einige kleine Boote, wobei das hier etwas arg tiefergelegt ist. Damit kommste nicht mehr weit.

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