Ähnlich wie Furtwangen ist auch Schramberg eine Stadt, die vor allem durch die Industrie geprägt ist, und zwar durch eine ganz bestimmte, schwarzwald-typische:

Neben vielen kleineren Herstellern verbindet man zwei Namen mit Schramberg: Die HAU (Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik), die es schon länger nicht mehr gibt, und die Firma Junghans. Die wurde 1861 gegründet und war nach dem Zweiten Weltkrieg der größte Uhrenhersteller Deutschlands. Heute werden deutlich kleinere Stückzahlen produziert, aber Junghans gibt es immerhin noch, auch nach einer Insolvenz 2008. Die astronomische Uhr aus dem Startbild ist aber nicht von Junghans, sondern von einer Ulmer Fabrik (Philipp Hörz); sie stammt von 1913 und ist am Rathaus zu bewundern.

Das steht in der kleinen Schramberger Altstadt, die hauptsächlich aus der kurzen Hauptstraße entlang der Schiltach besteht. Hier stehen ein paar ganz hübsche Häuser…



…und die Pfarrkirche St. Maria, die von der Stadt ganz selbstbewußt als wichtigster spätklassizistischer Kirchenbau in Südwestdeutschland annonciert wird. Der Turm steht daneben und ist deutlich älter: Es ist der Turm der ehemaligen Nikolauskirche, der nun von der Marienkirche wiederverwendet wird.

Sobald man sich aber ein paar Schritte vom inneren Zentrum wegbewegt, wird die Architektur recht schnell etwas unansehnlich. Und als dann die Planungen zum City Center starteten, dachte man sich wohl: Jetzt isses auch egal, wie das aussieht.

Ein anderer Bau der (klassischen) Moderne ist da schon aus einer anderen Liga: Der Terrassenbau der Junghans-Werke steht mittlerweile unter Denkmalschutz und ist als Museum zu besichtigen. Er stammt von 1917-18, ist ein Entwurf vom Architekten Philipp Jakob Manz und ein bedeutender Industriebau.

Das Museum im Terrassenbau muß ich aber heute auslassen; es stehen nämlich schon zwei andere Schramberger Museen auf dem Programm.
