Rock of Dunamase

Der Rock of Dunamase ist zwar nicht ganz so spektakulär wie der Rock of Cashel, aber dennoch sehr sehenswert und eine der größten Attraktionen im ländlichen County Laois, das schon zu den irischen Midlands gehört.

Der Burgfelsen liegt einige Kilometer östlich von Portlaoise, der Hauptstadt des County Laois, den man komplett anders ausspricht als man ihn schreibt, nämlich in etwa “Leesh”. Portlaoise (sprich: “Portleesh”) hätte hier eigentlich auch mit Bildern auftauchen sollen, aber die größte Stadt der Midlands (22.000 Einwohner) beschert mir die erste Enttäuschung dieser Tour. Das kleine Zentrum ist umgeben von einem Ring aus Supermärkten, die über ein Netz breiter Straßen miteinander verbunden sind. Parken kann man hier – als Kunde. Im Zentrum einen Parkplatz zu finden ist schwierig, auch wenn man den Begriff “Zentrum” sehr weit ausdehnt. Nach einer halben Stunde Irrfahrt durch die Stadt gebe ich auf (ich habe auch alles gesehen, glaube ich, bloß halt nur vom Auto aus) und fahre weiter in Richtung Rock of Dunamase. Was von Portlaoise bleibt, ist die Erinnerung an erhebliches Verkehrschaos und die zahllosen Kreisverkehre. Ich schätze, auf einen Einwohner von Portlaoise kommen etwa 2,4 Kreisverkehre im Stadtgebiet.

Also, zum Rock of Dunamase. Der markante Felsen war schon in der Bronzezeit besiedelt, und auch die Kelten errichteten hier Befestigungen. Die heutigen Ruinen stammen aber aus späterer Zeit.

Hier stand die Burg des Diarmuid Mac Murrough, König von Leinster und Vater der bereits mehrfach erwähnten Aoife Mac Murrough, die in Waterford den englischen Heerführer Strongbow heiratete. Dieser wurde nach Diarmuids Tod auch Besitzer der Burganlage.

Die Burg wurde 1650 von den Truppen Oliver Cromwells erobert und anschließend geschleift. Seitdem stehen auf dem Rock of Dunamase nur noch diese Ruinen verschiedener Gebäude, zum Beispiel eines Torbaues (Bild oben) oder des Palas (Bild unten).

Von oben hat man außerdem eine schöne Sicht in alle Himmelsrichtungen und kriegt so einen guten Eindruck von der Landschaft im Zentrum der Insel: Es ist ein ziemlich flaches, sanft gewelltes Land mit vielen Wiesen und Weiden und nur wenigen Erhebungen. Lange nicht so atemberaubend wie die Gebirgsregionen im Südwesten natürlich, oder wie die Küstenlandschaften, aber auch definitiv nicht häßlich. Und den Namen “grüne Insel” trägt Irland nun wirklich zurecht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*