Fermoy

Fermoy (Mainistir Fhear Maí) ist eine Kleinstadt im County Cork, direkt am Ufer des Munster Blackwater gelegen.

Fermoy hatte auch mal ein Zisterzienserkloster, von dem aber nichts mehr zu sehen ist. Nur die irische Version des Ortsnamens sowie ein Straßenname erinnern noch daran: Wer etwas Sprachgefühl mitbringt, erkennt in beiden vielleicht das Monasterium.

Das Ortszentrum liegt direkt an der oben abgebildeten Kent Bridge, die übrigens nach einer örtlichen Familie benannt ist, aus der vier Brüder aktiv am Osteraufstand 1916 beteiligt waren. Thomas Kent, einer der Brüder, wurde nur wenige Tage danach festgenommen, von einem Schnellgericht verurteilt und erschossen.

Der Fluß Munster Blackwater heißt auf irisch An Abhainn Mór, was schlicht “großer Fluß” bedeutet und gar nicht so falsch ist, wenn man ihn sich so anschaut.

Entlang der Ufer ist eine kleine Parkanlage.

Und dieses Bild könnte ich “In Schwimmen-Zwei-Vögel” nennen, so wie meine aktuelle Reiselektüre heißt. “At Swim-Two-Birds” ist der große Roman von Flann O’Brien, ein Buch mit einer kaum zu beschreibenden chaotischen Handlung. Es geht in etwa um einen faulen Studenten, der drei verschiedene Bücher gleichzeitig schreibt, aber in keinem so richtig vorwärtskommt. Woraufhin die Romanfiguren beginnen, an ihrem Autor Rache zu üben. Der Roman nimmt so richtig Fahrt auf, als eine Gute Fee auftaucht. Sie ist etwas nörgelig, aber so schlagfertig und witzig, daß sie allein das Buch schon zu einem großen Spaß macht. In Schwimmen-Zwei-Vögel gilt heute als großer irischer Roman in der Nachfolge des “Ulysses”. Die deutschen Leser haben außerdem das Glück, die Übersetzung von Harry Rowohlt genießen zu dürfen.

Das echte Schwimmen-Zwei-Vögel soll übrigens wohl irgendwo am oder im Shannon liegen. Aber das Munster Blackwater taugt fürs Bild auch. Da würde auch die Gute Fee nicht nörgeln.

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