Am Zusammenfluß von Elbe und Eger entstand schon im 10. Jahrhundert eine Siedlung, die dank einer Elbfähre und der Zolleinnahmen am Fluß sowie mit dem Getreidehandel zu Wohlstand kam: Leitmeritz.
Leitmeritz liegt fast 60 Flußkilometer von der deutsch-tschechischen Grenze entfernt. Weil vor dem Zweiten Weltkrieg die Mehrheit der Bevölkerung deutsch sprach, wurde die Stadt beim Münchener Abkommen dem Deutschen Reich zugesprochen und damit Teil des sogenannten Reichsgaues Sudetenland. Der war also nicht nur ein schmaler Gebietsstreifen entlang der Grenze, sondern griff stellenweise ziemlich weit ins böhmische Innere hinein. In Leitmeritz wurde ein KZ-Außenlager in einem ehemaligen Kalkbergwerk eingerichtet. Nach 1945 wurde Leitmeritz wieder tschechisch, und die deutsche Bevölkerung wurde, wie überall in der CSSR, vertrieben.
Hier die Elbe bei Leitmeritz:
Die Stadt besitzt einen Hauptplatz, der mit etwa 180 Metern Länge und etwa 80 Metern Breite zu den größten Plätzen des Landes zählt.
Der Pott auf dem Dach des grauen Gebäudes (das ehemalige Salzamt) ist übrigens der Hussitenkelch, das Wahrzeichen der Stadt. Ein Kelch war im 15. Jahrhundert das Symbol der Hussiten-Bewegung (Stichworte: Reformator Jan Hus, Konstanz 1415, Hussitenkriege).
Auf einem benachbarten Berg liegt die Domkirche St. Stephan.
Hübsch, hübsch. Vor allem, wenn nach kurzem Regenschauer die Sonne wieder rauskommt.