Gerlospaß

Heute steht eine Überführungsetappe auf dem Plan: Von Schwaz geht die Fahrt zunächst durch das Inntal und das Zillertal und dann in Richtung Osten über den Gerlospaß in den Pinzgau.

Der Gerlospaß beginnt in Zell am Ziller und führt bis hinauf in eine Höhe von 1531m. Kurz vor der Paßhöhe (die man mehr oder weniger passiert, ohne es zu merken – die Franzosen stellen da wenigstens ein gut sichtbares Schild hin) liegt der Speichersee Durlaßboden.

Er dient, wie der Name schon sagt, als Wasserspeicher für die tiefer im Tal gelegenen Wasserkraftwerke. Der Wasserstand ist aktuell, wie man sehen kann, sehr niedrig.

Auch der kleineren Gmünder Stausee ist ein Speicher für ein Wasserkraftwerk.

Der Ort Gerlos, der dem Paß seinen Namen gab, besteht hauptsächlich aus Hotels und Gaststätten, ist aber wohl doch schon älter. Darauf deutet jedenfalls die hübsche barocke Dorfkirche hin.

Nach der Paßhöhe, die auch die Grenze zwischen den Bundesländern Tirol und Salzburg bildet, beginnt die mautpflichtige (9,50€) Gerlosstraße. 

Auf der Pinzgauer Seite sind die Berge, die das Tal begrenzen, weitaus weniger hoch und meist bis zum Gipfelkamm noch grün. Die höheren Berge der Kitzbüheler Alpen (im Norden) und des Großvenediger-Massivs (im Süden) stehen erst in der zweiten Reihe. 

Das Tal der Salzach ist hier im Oberpinzgau ein Trogtal: Recht breit und sowohl im Talgrund mit seinen fruchtbaren Böden als auch auf den Höhen sehr grün. 

Die kleineren Orte im Tal sind weniger touristisch als z.B. die im Zillertal, aber trotzdem – oder wohl eher deshalb – nicht weniger hübsch, im Gegenteil.

Neukirchen trägt den Namenszusatz “am Großvenediger”, aber der 3657m hohe Berg ist dann doch noch ein gutes Stück im Hintergrund.

Hübsch ist auch der Nachbarort Bramberg am Wildkogel:

Durch dessen Ortsteil Mühlbach im Pinzgau fährt die Pinzgaubahn, eine einspurige Bahn mit schmaler Spurweite (760mm). Sie hält aber an dem niedlichen Bahnhof nur, wenn man das vorher durch Drücken einer Taste am Bahnsteig angefordert hat. 

(hier sollte jetzt noch ein Photo vom Bahnhof hin. Das hab ich aber wohl nur mit der Spiegelreflex gemacht… den Text lasse ich trotzdem mal stehen).

Schwazer Bergbau

Aujourd’hui c’est le Lapin Argentin. Et il a beaucoup à raconter sur les mines d’argent à Schwaz.

Es gibt viel zu erzählen über den Schwazer Silberbergbau. Und das mache ich jetzt auch.

Für einen stolzen Preis (17€) kann man in den Berg einfahren, im Rahmen einer etwa 90-minütigen faszinierenden Führung durch die “Mutter aller Bergwerke”.

Man übertreibt nicht, wenn man dem Schwazer Bergbau welthistorische Bedeutung beimißt. Seit dem 15. Jh. waren die Silbervorkommen bekannt. Angeblich hat ein Stier die erste Silberader freigekratzt; daher das Denkmal am Stolleneingang.

Bald schon wurde der Bergbau ausgebaut; es wurden zahllose hunderte Meter lange Stollen waagerecht in den Berg getrieben; das Silbererz wurde dann in einer Art Lore nach draußen geschoben, auf Kähnen den Inn hinauf nach Hall gezogen und dort zu Münzen verarbeitet.

Der Silberberg zog viele Menschen an. In der Zeit um 1520 war Schwaz mit etwa 30.000 Einwohnern der zweitgrößte Ort Österreichs, hatte etwa doppelt so viele Einwohner wie heute und förderte 85% des Silbers weltweit. Damit gewährleistete der Ort nicht nur den Reichtum der Habsburger, die 1363 Tirol und damit auch Schwaz erhalten hatten, sondern sicherte auch Macht und Einfluß der Landesherren. Bald kamen die Bergwerke in den Besitz der Augsburger Bankiersfamilie Fugger, die in Schwaz ein Handelskontor errichtete. Unter anderem mit den Einkünften aus dem Silber aus Schwaz verhalfen sie Karl V. auf den Kaiserthron: Karl Vorgänger, Kaiser Maximilian I. aus dem Haus Habsburg, war Landesherr Tirols und hatte in Hall Bianca Sforza geheiratet.

Auch technisch war Schwaz bedeutend: Das 1536 erschienene Schwazer Bergbuch bildete für Jahrhunderte das Grundlagenwerk des modernen Bergbaus.

Unter Tage schufteten die Hauer an den Erzadern, die Silber und Kupfer führten.

Die Knappen bildeten ihre eigene, häufig nur schwer zu zähmende Schicht. Sie wußten sich ihre Privilegien wie eigene Gerichtsbarkeit und Steuerfreiheit zu sichern und nutzten ihre Macht, den Bergbau per Streik öahmzulegen. Schlechter dran waren die Wasserschöpfer, die in Vier-Stunden-Schichten unaufhörlich das Sickerwasser in Lederbeuteln aus den Schächten hieven mußten. Auch sie streikten häufig, und ohne ihre Arbeit liefen die Schächte schnell voller Wasser und wurden unbenutzbar. Hunderte alter Stollen stehen noch heute unter Wasser.

Die Bergknappen erhielten gute Löhne und konnten durchaus gut leben, aber meist nicht lange: Durchschnittlich 35 Jahre betrug die Lebenserwartung. Zu hart die Arbeit, zu schlecht die Bedingungen, zu gefährlich auch das Hantieren mit dem Schwarzpulver, als dieses im 16. Jh. verstärkt zum Einsatz kam. Ohne dieses Hilfsmittel, mit reiner Handarbeit, kam ein Hauer nur einige Millimeter pro Tag durch den harten Dolomit des Berges voran.

Außerdem begann man das Arbeitsleben oft bereits mit 10, 11 Jahren: Als Focherbub, den großen  Blasebalg betätigend, der Luft in die Schächte und Stollen pusten sollte.

Die Wasserschöpfer wurden Mitte des 16. Jahrhunderts abgelöst durch die Schwazer Wasserkunst: Ein ausgeklügeltes System aus Wasserrädern und Schöpfvorrichtungen, die das manuelle Schöpfen überflüssig machten. Die Konstruktion galt damals als Wunderwerk.

All das erfährt man beim Bergwerksbesuch, bei dem man einen Kilometer tief waagerecht in den Berg hineinfährt, auf einer Grubenbahn durch den engen Sigmund-Erbstollen, der schon 1491 in den Berg getrieben wurde und nach dem Erzherzog Sigismund, genannt der Münzreiche, benannt ist (der die Münze nach Hall holte). Knapp sieben Minuten dauert die Fahrt mit der Bahn:

Man sieht auch die Gänge und Gerätschaften aus späteren Zeiten; der ganze Berg ist von zahlreichen Stollen durchlöchert.

Mit der Entdeckung der Silbervorkommen in der Neuen Welt begann der Niedergang in Schwaz. Viele knappen suchten andere Arbeit und zogen weg. Bis 1957 wurde in Schwaz weiter Silber abgebaut und die Förderung dann eingestellt. Die Bergwerksgesellschaft existiert aber noch und läßt die Konzession auch nur ruhen, könnte den Abbau also jederzeit wieder aufnehmen.

Man sieht: Ich bin sehr begeistert. Und könnte noch kilometerlang weiterschreiben… ?

Schwaz

Schwaz, wo ich für fünf Tage hier residiere…:

…ist eine alte Bergbaustadt mit heute 13.000 Einwohnern (im Mittelalter waren es zeitweise doppelt so viele). 

Im Zentrum steht die gotische Pfarrkirche…

mit dem seltenen Grundriß zweier Hauptschiffe: Eines war für die Bürger des Ortes, eines für die Bergarbeiter, die Knappen. Diese bildeten ihre eigene Gesellschaft, streng abgeschieden von der restlichen Bevölkerung, die sich von den Knappen in der Kirche mittels eines drei Meter hohen Holzzaunes abgrenzte (oder auch schützte).

Zum Kirchenensemble gehört auch der Friedhofsturm.

Im 16. Jh. zog der Ort (der erst 1899 Stadtrechte erhielt, also 21 Jahre, bevor in Hoffenheim erstmals ein Fußballverein entstand) auch Prominente an: Hans Sachs gründete hier 1530 eine Meistersingerschule, und der Gelehrte und Mediziner Paracelsus forschte und studierte hier.

Was die Menschen in der Zeit um 1500 hierher ins Inntal lockte, war das Silber. Und dazu gibt’s gleich einen eigenen Beitrag.

Rattenberg

Visite de la ville la plus petite  d’Autriche.

Rattenberg gilt als kleinste Stadt Österreichs. Und tatsächlich besteht die zwischen den Inn und den Schloßfelsen hineingezwängte Altstadt lediglich aus einer Handvoll Straßen.

Das heute nur knapp 500 Einwohner zählende Städtchen wurde im Zuge des Schwazer Silberbergbaus wohlhabend, und zahlreiche Altstadthäuser stammen auch noch aus dem 16. Jahrhundert, als der Silberbergbau im nahegelegenen Schwaz seine Blütezeit erlebte. Schon vorher hatte in der Stadt die später heiliggesprochene Notburga gelebt. Das Haus der Tiroler Volksheiligen steht in der Altstadt.

Ausgesprochen schön ist der Blick vom Schloßfelsen mit der Burgruine. 

Der Inn hat derzeit, wie man sieht, viel Wasser und starke Strömung: Die Schneeschmelze nach dem Winter macht sich bemerkbar.

Petite ville, petit lapin: Rattenberg vaut le détour.

Zillertal

Ein neuer Tag, ein neues Tal: Im Gegensatz zu Stubai- und Ötztal ist das Zillertal tatsächlich nach dem Fluß benannt, der es bildet: Der Ziller kommt aus den Zillertaler Alpen und mündet nach 56 km bei Strass in den Inn.

Ich arbeite mich mal von unten nach oben durchs Tal und beginne in Fügen.

In dem kleinen Ort steht ein Schloß der Grafen Dönhoff. Hier wurde Musikgeschichte geschrieben, aber nicht durch die Zillertaler Schürzenjäger! Das Tal hat eine lange Tradition an Volksmusik-Chören, und ein solcher trug 1822, als Kaiser Franz I. und der russische Zar Nikolaus I. im Schloß weilten, das sogenannte “Tiroler Lied” erstmals öffentlich vor, das erst seit kurzem im Repertoire des Chores war und das der Fügener Orgelbaumeister Karl Mauracher aus Oberndorf am Inn mitgebracht hatte. Erst kurz zuvor hatte Joseph Mohr einen Text verfaßt, der dann von Franz Xaver Gruber vertont worden war: “Stille Nacht”, so der Beginn des Liedes, ging so von Fügen aus in die Welt.

Daran erinnert ein Museum in der ehemaligen Widumspfiste: (Widum=Pfarrhaus, Pfiste=Bäckerei). Schreibt’s Euch hinter die Löffel, ich frage das später ab. ?

Einer der Hauptorte des Tales ist Zell am Ziller, mit Pfarrkirche mit ewig langem und spitzem Turm:

Der andere wesentliche Ort ist Mayrhofen. Hier endet die von Jenbach unterhalb des Achensees kommende Strecke der Zillertalbahn. An den Wochenenden verkehren hier noch Dampfzüge.

Mayrhofen hat viele alte (oder mindestens auf alt gemachte) Gebäude im Zentrum, das hauptsächlich aus Hotels und Gaststätten besteht. 

Es gibt aber auch moderne Architektur, wie das Europahaus…

…oder die Talstation der Penkenbahn.

Das Ortswappen von Mayrhofen ziert ein Alpensteinbock, und so steht das Wappentier dann auch prominent auf dem Platz vor der Kirche.

Hinter Mayrhofen endet die bis hierher recht breite und flache Talzone, und es zweigen mehrere enge Täler ab, darunter auch das Tuxer Tal. 

An dessen Ende liegt Hintertux, und hinter Hintertux geht es per Auto nicht mehr weiter, aber per Bergbahn: Der Hintertuxer Gletscher ist ein Ganzjahres-Skigebiet. Wobei ich jetzt, an einem sommerlich warmen Tag nach einem langen Winter, so überhaupt keine Lust hätte, den ganzen Tag im Schnee herumzurutschen.

Man kann hier den kurzen Wasserfall-Wanderweg abgehen und kommt zum Kesselfall.

Achensee

Wieder auf österreichischer Seite folgt die letzte Teiletappe der Runde ums Karwendelgebirge: Der Achensee, in einem in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Tal zwischen Karwendel und Rofangebirge gelegen, ist mit einer Größe von knapp 7 qkm der größte See Tirols.

Nördlich des Sees liegt Achenkirch mit Pfarrkirche und dem auf einem Hügel gelegenen kleinen Annakirchl. Der Achensee ist von hier noch nicht zu sehen.

Aber etwas später dann.

Blick hinüber nach Pertisau, das auf der anderen, westlichen Seeseite liegt.

Und noch ein Blick auf den See aus Richtung Süden, von Maurach aus, das nahe dem Südende des Sees liegt:

In Maurach war ich mit den Eltern in Urlaub, als ich zwölf war. 

Aber keine Angst, ich packe nicht wieder Kindheitserinnerungen aus wie in Grainau: Ich kann mich nämlich an fast nichts erinnern, wie ich beim Gang durch Maurach feststellen mußte. Schon seltsam, daß ich mich an Grainau so viel besser erinnern kann obwohl ich da ja erst fünf war. Aber ich hatte hier wirklich gar keinen Wiedererkennungs-Effekt.

Ok, das Gemeindezentrum gab es damals wohl noch nicht.

Und die Marienkirche im Ortszentrum (1983 geweiht) war damals gerade erst fertiggestellt.

Zwei Namen wenigstens kommen mir bekannt vor: Die Rofanbahn, eine Seilbahn, deren Talstation in Maurach ist.

Und (etwas außerhalb von Maurach) die Kanzelkehre, eine Haarnadelkurve der unter erheblichem Aufwand zwischen 1938 und 1964 (mit kriegsbedingter Unterbrechung) erbauten Achenseestraße. 

Die Kanzelkehre bietet eigentlich eine herrliche Aussicht ins Inntal und ins Zillertal, ist aber leider größtenteils vom Restaurant eingenommen, dessen Terrasse nur für Gäste zugänglich ist.

Sylvenstein-See

Wenn man an einem fast schon sommerlichen Tag wie heute (Sonne, 25 Grad) an den Sylvenstein-See kommt, könnte man meinen, man wäre an der Côte-d’Azur gelandet.

Wir sind hier aber weiterhin in den Alpen, und die Wassertemperatur im See, der ja von der Isar und diversen Gebirgsbächen gespeist wird, entspricht ziemlich sicher nicht der, die Cannes jetzt bietet. 

Der knapp 4 qkm große See ist künstlich angelegt; die Isar wurde hier in den 50er Jahren aufgestaut: Zum einen, um den Wasserstand des Flusses zu regulieren, zum anderen, um die Hochwassergefahr für die Orte im Isartal (Lenggries, Bad Tölz) zu reduzieren.

Der See ist aber auch Wassersport- und Naherholungsgebiet. Und er liegt sehr schön am Nordrand des Karwendel. Natürlich ist auch die herrlich türkisblaue Farbe beeindruckend.

Karwendel

Heute geht’s etwas gemütlicher zur Sache. Auf dem Programm steht eine Tour rund um das Karwendelgebirge, von Schwaz im Inntal ausgehen im Uhrzeigersinn. Die Tagesetappe ist etwa 150km lang und führt durch das Inntal, dann über Seefeld und Mittenwald nach Norden, östlich durch das Tal der Isar, und über den Achensee zurück an den Inn. 

Das Karwendel, von Mittenwald aus: Die bis zu 2.749m hohen Gipfel verschwinden etwas in den Wolken.

Erster Halt ist aber Seefeld in Tirol. 

Der Ort bereitet sich gerade auf die im kommenden Jahr stattfindende nordische Ski-WM vor und ist auch sonst ganz auf Wintersport und Tourismus ausgerichtet. 

Das merkt man an der durchfunktionalisierten Landschaft um den Ort mit den Pisten, Loipen, Liften, Rodelbahnen etc. Und man sieht es im sehr touristischen Zentrum mit seinen Hotels, die Lifestyle-Zimmer anbieten, mit den Shopping-Arkaden und Erlebnis-Wirtshäusern.

Hübsch ist aber das Seekirchl am Ortsrand.

Etwa 15km nördlich liegt auf deutscher Seite Mittenwald, das im Vergleich zu Seefeld deutlich gemächlicher daherkommt. 

Das alte Geigenbauerdorf hat ein hübsches Zentrum mit zahlreichen alten Häusern mit bemalten Fassaden. 

Auch ein Geigenbaumuseum gibt es (im Bild links):

Allerdings wirkt Mittenwald insgesamt fast schon wie ein Freilichtmuseum.

Weiter nördlich zweigt bei Wallgau eine Mautstraße ab, die durch das Tal der oberen Isar führt. 

Der Fluß entspringt im Karwendel und fließt hier zwischen Wallgau und Vorderriß recht wild in einem breiten Kies- und Schotterbett, in dem auch seltene Vogelarten wie der Flußregenpfeifer zuhause sind. (Ich habe aber keinen gesehen; er ist halt selten. Ich würde ihn aber auch nicht erkennen, wenn ich ihn sehe… Die Profis für sowas sitzen woanders. ?). Das Isartal, in diesem Abschnitt eines der wenigen naturbelassenen Flußtäler in Deutschland, ist jedenfalls sehr sehenswert.

Kartnallhöfe

Wanderung: 10,03km, 2:07h, ca. 430hm. Von Neustift im Stubaital hinauf zu den Kartnallhöfen.

Der Weg verläuft zunächst noch gemütlich im Talgrund.

Dann aber geht es steil hinauf; einen Großteil der über 400 Höhenmeter legt man auf einem recht kurzen Abschnitt des Weges zurück.

Blick ins obere Stubaital:

Die Kartnallhöfe liegen oberhalb von Neustift. Es sind uralte Schwaighöfe, die schon im 13. Jahrhundert bezeugt sind und noch heute bewirtschaftet werden. Als Wanderer freut man sich vor allem über die beiden Jausenstationen.

Hier gibt’s nämlich eine Belohnung und Stärkung: Blaubeer-Omelette!

Und während man sich mit dem Omelette beschäftigt, genießt man den Blick von der Terrasse: Nach Südwesten sieht man die Stubaier Alpen…

…und in die andere Richtung Neustift:

Am Berghang entlang, mit immer wieder schönen Blicken ins Tal und auf die Berge mit ihren Gletschern, geht es dann zurück nach Neustift.

Stubaital

Vom Wipptal zweigt bei Schönberg (wo sich die Mautstation der österreichischen Seite der Brenner-Autobahn befindet) südwestlich das Stubaital ab. Durch das Tal fließt die Ruetz.

Erster Ort im Stubaital ist Schönberg, auf dessen Gemarkung auch die Europabrücke der Brennerautobahn steht. In der Pfarrkirche des Ortes…

…kann man übrigens eine Kopie von Cranachs Mariahilf-Bild sehen und kostenlos photographieren, was ja beim Original im Innsbrucker Dom nicht möglich war. ?

Und wenn man dieses Epitaph an der Außenwand der Kirche liest, kann man eventuell zu der Überzeugung gelangen, daß sich die deutsche Sprache in den letzren 200 Jahren nicht unbedingt zu ihrem Vorteil weiterentwickelt hat. Ja, Hashtag totalkraß, Alter. Ich mein, hallooo?

Exkurs. Im Spiegel (16/2018, S. 54) war z.B. ein Interview mit einem Berliner Szenefuzzi, der anderen Szenefuzzis in seinem “Restaurant” überteuerten pseudoexotischen Pofel (“Poké Bowls”) andreht. Das klang u.a. so: “Foodies, die sich trendbewußt ernähren wollen. (…) Poké ist nicht nur gesundes Fast Food, sondern auch enorm instagrammable – das ist uns wichtig -, weil der Salat so fotogen ist. (…) Liegt voll im Zeitgeist der New Wave des Clean Eating.” Usw usf.

Wenn ich mal auch nur ansatzweise so klinge: Bitte sperrt mich ein und kappt meinen Web-Zugang. ?

Fulpmes, um wieder aufs Thema Stubai zurückzukommen, hat einen sehr lustigen Ortsnamen, der als “vultmeins” im 13. Jh. erstmals auftaucht. Wikipedia leitet das im Fulpmes-Artikel von “Wolf” ab, wobei ich mir bei einem aus dem romanischen Sprachraum stammenden Namen nicht sicher bin, da “vulpes” ja Fuchs bedeutet (Wolf wäre lupus)… ?

Im Ortszentrum jedenfalls steht eine Bronzeplastik, die an die Olympiasieger Andreas Kofler, Gregor Schlierenzauer und Wilhelm Denifl erinnert. Schlierenzauer wurde in Fulpmes geboren – wie übrigens auch der Architekt Clemens Holzmeister (erste Betonkirche Deutschlands: St. Agatha in Merchingen, 1927), an den ich aber leider keine Erinnerung vor Ort gefunden habe.

Dafür bietet auch Fulpmes einen schön gelegenen Sportplatz mit Panoramablick.